DER RETTUNGSHUBSCHRAUBER CHRISTOPH 17 EINSATZSPEKTRUM, CREW UND VERKNÜPFUNG DES „CHRISTOPH 17“ MIT DEM KLINIKUM KEMPTEN
Seit mehr als 40 Jahren ist der Zivilschutzhubschrauber „Christoph 17“ als notarztbesetztes Rettungsmittel für das Allgäu mit einem Radius von gut 50 km rund um Kempten im Einsatz, vom Bodensee über das Unterallgäu reichend, von Oberbayern bis zur Alpenkette. In diesem Zeitraum absolvierte er über 58.000 Einsätze für Allgäuer Bürger:innen sowie Tourist:innen in unserer Region.
Die Crew besteht aus drei Berufsgruppen:
Die Pilot:innen des „Christoph 17“ werden von der Bundespolizei als Teil der Fliegerstaffel München-Oberschleißheim gestellt, die Notärzte und Notärztinnen generieren sich im Wesentlichen aus verschiedenen Fachrichtungen des Klinikums Kempten (Chirurgie, Anästhesie, Innere Medizin), die Notfallsanitäter:innen/HEMS-TC (Helicopter Emercency Medical Service – Technical Crew) sind Mitarbeitende des BRK Kreisverbandes Oberallgäu. Das gesamte Team der Allgäuer Luftrettung besteht derzeit aus 16 Notärzten und Notärztinnen, fünf BRK-Mitarbeiter:innen des TC HEMS sowie 16 Pilot:innen. Die Einsatzzeiten erstrecken sich täglich von 7 Uhr bis Sonnenuntergang an 365 Tagen im Jahr.
Das Einsatzspektrum der Crew…
…reicht von Primäreinsätzen (insbesondere Verkehrsunfälle mit Schwerstverletzten, Bergunfälle, Kindernotfälle, internistische Notfälle) bis zu Sekundärverlegungen in Spezialkliniken. Zudem werden in Zusammenarbeit mit den hiesigen Abschnitten der Bergwacht (insbesondere Allgäu und Oberland) viele Einsätze im teils hochalpinen Gebiet geflogen. Das Rettungstau wurde im Mai 2021 durch eine 90 m lange Rettungswinde abgelöst, um Einsätze schneller und effektiver auch in unwegsamem Gelände abwickeln zu können, meist gemeinsam mit den Bergwachten.
Zielkliniken…
…sind überwiegend die drei großen Allgäuer Kliniken Kempten, Memmingen und Kaufbeuren. Bei Arbeitsunfällen wird in der Regel das Klinikum Kempten als überregionales Traumazentrum angeflogen. Dieses verfügt über die Zulassung der Berufsgenossenschaften zum Schwerstverletztenartenverfahren (SAV).
Der Hubschrauber wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gestellt und ist der Bundespolizei Fliegerstaffel Süd zum Betrieb übergeben, Betreiber ist das BRK Kempten/Oberallgäu. Aktuell wird das Hubschraubermuster H135 T3 von Airbus geflogen.
Um als Notärztin oder Notarzt in der Luftrettung tätig zu sein…
…muss man Facharzt sein, eine langjährige Erfahrung im bodengebundenen Rettungsdienst aufweisen sowie die Zusatzbezeichnung "Notfallmedizin" besitzen. Weitere Eingangsvoraussetzungen in Deutschland sind die Facharztreife sowie eine klinisch-intensivmedizinisch orientierte Tätigkeit.