Patientensicherheit im Klinikverbund Allgäu

Patientensicherheit wird im Klinikverbund Allgäu groß geschrieben. Als ein Anliegen der Krankenhausleitungen wurde sie zur „Chefsache“ erklärt. Auf der Grundlage des Patientenrechtegesetzes vom Februar 2013 wurden für die Sicherheit unserer Patienten im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems diverse Schutzsysteme zur Minimierung von Risiken und Fehlern eingeführt bzw. weiterentwickelt.

Es handelt sich um folgende Punkte, die in den jeweiligen Prozessen und Standards der Abteilungen und Bereiche näher beschrieben sind:

  • Die Identifikation der Patienten erfolgt durch ein elektronisch gestütztes Patientenmanagementsystem sowie durch den persönlichen Kontakt mit den Patienten
  • Jeder Patient wird nach der Behandlungsdringlichkeit durch Fachärzte zuverlässig eingestuft
  • Die Diagnose-, Indikationsstellung, Therapieplanung und Risikoeinschätzung erfolgt ggf. interdisziplinär durch Fachärzte und wird auf Besprechungen (z.B. Chef-, Oberarztbesprechung, Teambesprechung, tägliche Indikations- und OP-Besprechung, Mortalitäts- und Morbiditätskonferenz, Tumorkonferenz) verifiziert
  • Jeder Patient wird in das verständliche Aufklärungsgespräch aktiv eingebunden und Möglichkeiten für Fragen zu Erwartungen und Bedenken werden eingeräumt
  • Die Einbindung von Patienten und ggf. deren Angehörigen in den Behandlungsprozess wird gefördert
  • Nach Empfehlungen und Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden perioperative/periprozedurale Checklisten erarbeitet, die von allen an einem Eingriff/Untersuchung beteiligten Berufsgruppen vor, während und nach dem Eingriff/Untersuchung abgearbeitet werden
  • Bei allen Eingriffen/Untersuchungen erfolgen professionelle und dokumentierte Zählkontrollen von Textilien und anderen intraoperativ/intraprozedural genutzten Fremdmaterialien
  • Alle sedierten oder narkotisierten Patienten werden sachgerecht gelagert und der Hautstatus nach Beendigung des Eingriffs kontrolliert
  • In allen kritischen Situationen erfahren die Patienten eine engmaschige und angepasste intensive Überwachung
  • Therapie- und Pflegeanweisungen werden zeitnah, eindeutig und verständlich gegeben und dokumentiert
  • Patienten mit Orientierungsschwächen werden in einer sicheren Umgebung fachgerecht versorgt
  • Bei allen Patienten mit einer Sturzgefährdung wird eine Sturzrisikoeinschätzung vorgenommen und entsprechende Sturzprophylaxen getroffen
  • Die Einhaltung von Hygieneregelungen wird durch ein effizientes Hygienemanagement überwacht und die Mitarbeiter permanent geschult
  • Der sachgerechte Umgang mit Medikamenten (Lagerung, Beschriftung, Bevorratung) wird durch eine Vertragsapotheke überwacht. Zu Fragen wie z.B. Kompatibilität, Allergien stehen Mitarbeiter der Vertragsapotheke permanent zur Verfügung
  • Zur Vorbereitung und Applikation von Medikamenten wurden Regelungen getroffen
  • Für einen eingetretenen Schadensfall am Patienten (z.B. Behandlungsfehler) wurden Verhaltensregelungen definiert und für den Umgang mit Beschwerden, Fehlern und Schäden ein Fehler- und Beschwerdemanagement eingerichtet
  • Zur Risikoeinschätzung und Vorbeugemaßnahmen wurden Regelungen zur Durchführung und Kommunikation getroffen (z.B. Teilnahme an CIRS – Critical Incident Reporting System, Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen)
  • Bei externen und innerbetrieblichen Fortbildungen sowie bei fachgerechten Weiterbildungsmaßnahmen wird den Mitarbeitern der aktuelle Stand der Wissenschaft vermittelt und dient damit der Patientensicherheit.

Patientenidentifikation

Nur wenn der richtige Patient die richtige, für ihn optimale Behandlung erfährt, kann die medizinische Versorgung erfolgreich sein. Voraussetzung hierfür ist, dass jeder Patient zu jedem Zeitpunkt der Versorgung sicher identifiziert werden kann.
Eine sichere Patientenidentifikation nimmt alle Beteiligten in die Pflicht! Regelhaft und wiederkehrend muss sich jeder Mitarbeiter immer wieder vergewissern, dass der richtige Patient die richtige Behandlung/Maßnahme erhält. Aktive Identifizierungsmaßnahmen helfen, Patientenverwechslungen zu vermeiden und tragen damit wesentlich zur Erhöhung der Patientensicherheit bei.

Die Gefahr einer Verwechslung nimmt mit der Komplexität der Behandlungsprozesse und Versorgungssysteme zu. Arbeitsteilung und Zeitdruck stellen zusätzliche Risiken dar. Folglich sind dort, wo viele Patienten gleichzeitig versorgt werden, das Angebot an medizinischen Versorgungsmöglichkeiten vielfältig ist oder viele Menschen am Behandlungsprozess beteiligt sind, auch die Wahrscheinlichkeiten für Verwechslungen größer. Eine sichere Patientenidentifikation ist nicht nur eine Führungsaufgabe, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe aller Mitarbeiter, die im Behandlungsprozess eingebunden sind!

Patientenidentifikation ist ein aktiver Vorgang des Erkennens, Wieder-Erkennens und sich Vergewisserns. Sollten im Behandlungsverlauf Verwechslungen oder Unstimmigkeiten erkannt werden, ist es Aufgabe aller verantwortlichen Personen, eine umgehende Korrektur vorzunehmen, die zugleich die Benachrichtigung aller maßgeblich Beteiligten, inklusive des Patienten, umfasst.
Als Grundlage für den Identifikationsprozess im Klinikverbund Allgäu gelten die Handlungsempfehlungen zur sicheren Patientenidentifikation des Aktionsbündnisses Patientensicherheit.

Identifikationsprozess
Um Fehlerquellen und Verwechslungen auszuschließen, muss vor jeder Maßnahme gesichert überprüft werden, dass die geplante Behandlung/Maßnahme beim richtigen Patienten durchgeführt wird. Die Verantwortung dafür trägt die Person, welche die Behandlung/Maßnahme durchführt, kann aber an Mitarbeiter, welche unmittelbar an der Behandlung/Maßnahme beteiligt sind, delegiert werden.

Die Patientenidentifikation muss unmittelbar vor jeder Behandlung/Maßnahme erfolgen! Nur wenn eine gesicherte Identifikation des Patienten möglich ist, darf eine Behandlung/Maßnahme durchgeführt werden!

Die Patientenidentifikation ist wie folgt sicherzustellen:

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