Medizinische Schwerpunkte und Leistungen der Klinik für Neurochirurgie am Klinikum Kempten
Wir können unsere Patienten operativ sowohl mikroskopisch, inkl. Fluoreszensmakierung, als auch endoskopisch (minimalinvasiv) versorgen. Des Weiteren haben wir die Möglichkeit, ein intraoperatives Monitoring des Gehirns oder eine spezielle Neuronavigation während der Operation durchzuführen.
Die häufigsten Gefäßmissbildungen des Gehirns und Rückenmarks sind Aneurysmen und Angiome. Bei einem Aneurysma handelt es sich um eine Aussackung an einem arteriellen Gefäß. Bei dieser Aussackung besteht stets gehäuft die Gefahr einer Ruptur, d. h. dass das Aneurysma platzt und sich das Blut innerhalb des Gefäßes in den umliegenden Strukturen verteilt.
Angiome oder auch „Blutschwämme“, sind Gewebsneu- bzw. Fehlbildungen, die das angrenzende Gewebe ersetzen und große Schäden verursachen können. Die Klinik für Neurochirurgie führt die Diagnostik und auch die operative Ausschaltung solcher Gefäßmissbildungen des Gehirns und Rückenmarks durch, bevor es überhaupt zu Schäden kommen kann.
Die Hirnventrikel produzieren die Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor), die zum Großteil über verschiedene Wege in die Blutbahn übergeht. Im Normalfall sollte im menschlichen Körper zu jeder Zeit ein Gleichgewicht an Produktion und Resorption des Liquors vorliegen. Beim Hydrocephalus staut sich aus verschiedenen Gründen der Liquor in den Hirnventrikeln an und verdrängt so das Gehirngewebe. Dies kann zu Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheitszuständen oder auch Übelkeit führen. Die Klinik für Neurochirurgie versorgt Hirnwassererkrankungen und deren Ursachen operativ.
Aufgrund von schweren Unfällen kommt es immer wieder vor, dass Patienten mit schweren Schädelhirnverletzungen und -blutungen in unsere Klinik gebracht werden. Falls notwendig, müssen die Verletzungen operativ versorgt werden. In den meisten Fällen werden Patienten auf unserer operativen Intensivstation betreut und notfalls mit speziellen Hirndrucksonden überwacht.
Ein Schwerpunkt ist die operative Entfernung aller Arten von Gehirntumoren. Diese können sowohl gutartig als auch bösartig sein. In enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin sowie der Strahlentherapie werden unsere Patienten, falls notwendig, auch nach der operativen Versorgung weiter mit Chemo- oder Strahlentherapie behandelt.
Ein Schwerpunkt unserer Klinik ist die Wirbelsäulenchirurgie. Neben der operativen Therapie von Stenosen und Bandscheibenvorfällen werden auch Patienten, die auf Grund von traumatischen Ereignissen unter Verletzungen an der Wirbelsäule leiden, operativ versorgt. Ein weiterer Schwerpunkt der Wirbelsäulenchirurgie ist die operative Therapie von degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen, Wirbelsäulentumoren oder -missbildungen. Im Bereich der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule wird die für den Patienten schonendste Operationstechnik durchgeführt. Hierbei führen wir anhand der uns vorliegenden Diagnostikbefunde (CT, Kernspin) das für den Patienten am besten geeignete, endoskopisch assistierte oder mikrochirurgische, minimal-invasive Verfahren durch.