Medizinische Schwerpunkte Unser umfangreiches Leistungsspektrum
- moderne Intensivtherapie
- invasive und nichtinvasive Beatmung
- Nierenersatzverfahren
- erweitertes Kreislaufmonitoring mit Rechts-Herz-Katheter und PiCCO
- Transporte von Intensivpatienten im Haus und Verlegungen in Zentren
- Teilnahme an der Notfallversorgung des Landkreises Unterallgäu mit Notärzten und leitenden Notärzten
- REA-Team zur Versorgung von Notfallsituationen im Krankenhaus
- Schockraumversorgung nach ATLS®-Standard
- anästhesiologische Betreuung von rund 3.000 operativen Eingriffen jährlich in den Fachgebieten:
- Allgemein- und Viszeralchirurgie
- Unfallchirurgie
- Orthopädie
- Gynäkologie und Geburtshilfe
- Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
- Neurochirurgie - Untersuchung und Narkoseaufklärung vor OP
- Allgemeinanästhesie über Beatmungstubus, Larynxmaske oder Gesichtsmaske
- ultraschallgesteuerte Regionalanästhesie: Spinal- und Periduralanästhesie, sowie gängige Verfahren zur örtlichen Blockade von Nervenbündeln an Arm oder Bein sowie der Blockade einzelner Nerven
- Kombinationsverfahren: Regional- und Allgemeinanästhesie für größere Eingriffe
- postoperative Betreuung im Aufwachraum
- Transfusionsmedizin inklusive fremdblutsparende Techniken (Cellsaver®)
- Neugeborenenversorgung
- Anästhesie bei ambulanten Operationen – Tageschirurgie
- BIS®-Monitor zur Überwachung der Narkosetiefe
- Intensivierte Überwachung (PiCCO) bei Risikopatienten
- abteilungsübergreifende Standards zur Akut-Schmerztherapie
- postoperative Schmerztherapie mit Kathetertechniken oder patientengesteuerten Schmerzpumpen
- Periduralanästhesie zur Geburtserleichterung
- konsiliarischer Schmerzdienst für die konservative und invasive Schmerztherapie
Chefarzt Dr. med. M. Nuscheler besitzt die Weiterbildungsermächtigung der Bayerischen Landesärztekammer für den Facharzt für Anästhesiologie für 36 Monate (1/2 Jahr Intensivmedizin).
Patienteninformationen zu den Schwerpunktthemen der Anästhesie
Bei einer Allgemeinanästhesie (umgangssprachlich „Vollnarkose“) versetzen wir Sie für die Dauer der Operation in einen angenehmen und stabilen schlafähnlichen Zustand. Dazu wird zunächst eine Kombination verschiedener Medikamente über einen Infusionszugang verabreicht.
Alle weiteren anästhesiologischen Maßnahmen bekommen Sie während einer Allgemeinanästhesie nicht mit. Nach Ihrem Einschlafen wird eine künstliche Beatmung durchgeführt. Während der Narkose werden Sie engmaschig überwacht und die Narkosetiefe beständig an Ihre individuellen Bedürfnisse angepasst. Mit dem BIS®-Monitor steht uns bedarfsweise eine moderne Technik zur Überwachung der Narkosetiefe mittels Messung der Gehirnströme (ähnlich einem EEG) zur Verfügung. Bereits wenige Minuten nach Ende der Operation sind Sie wieder wach und werden in den Aufwachraum zur weiteren Überwachung und Schmerztherapie verbracht. Also haben Sie keine Angst vor der Narkose!
Schmerzen während einer Geburt sind sehr individuell. In Absprache mit Ihrer Hebamme und Ihrem Geburtshelfer besteht die Möglichkeit, einen Periduralkatheter zu legen (siehe auch Informationen unter „Periduralanästhesie“). Dies ist eine sehr effektive und altbewährte Methode zur Schmerztherapie während einer normalen Entbindung. Dabei wird am Rücken, im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule, eine Punktion vorgenommen und ein dünner Plastikschlauch (1 mm) eingeführt. Da zuvor eine örtliche Betäubung der Haut durchgeführt wird, ist dieser Eingriff kaum schmerzhaft. Sie können die Gabe der Lokalanästhetika selbst steuern. Eine solche Schmerztherapie über einen unbegrenzten Zeitraum möglich.
Wichtig: Bitte stehen Sie nicht alleine auf!
Mit der Periduralanästhesie betäuben wir vorübergehend die Nervenfasern, die für den Geburtsschmerz verantwortlich sind. Eine gewisse Pelzigkeit und motorische Einschränkung der Beine können wir dabei nicht immer ausschließen. Prinzipiell wird die Periduralanästhesie allerdings so gesteuert, dass Sie in der Lage sind, mit Begleitung aufzustehen und auch Presswehen mit aktiver Muskelkraft zu unterstützen.
Komplikationen kommen bei dieser Technik (Nervenverletzung, Entzündung) äußerst selten vor. Selbstverständlich werden Sie über mögliche Risiken im Vorfeld genau aufgeklärt, so dass wir gemeinsam mit Ihnen eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung durchführen können.
Neben der Schmerzlinderung gibt es auch andere Gründe für die Anlage eines Periduralkatheters:
Die Periduralanästhesie
- verbessert die Durchblutung der Gebärmutter
- kann einen erschwerten Geburtsverlauf beschleunigen und somit zur Verbesserung der Geburtsbedingungen beitragen
- kann einer erschöpften Schwangeren eine Ruhepause zum Kräfte sammeln schenken
Sollte dennoch eine Kaiserschnittentbindung (Sectio) notwendig sein, können wir in aller Regel den liegenden Periduralkatheter als Narkoseverfahren für die Sectio weiter verwenden.
Steht bei Ihnen primär eine Kaiserschnittentbindung geplant an, so empfehlen wir Ihnen eine Spinalanästhesie (siehe Regionalanästhesie). Dabei sind Sie schmerzfrei und können wach, gleich nach der Geburt, Ihr Baby entgegennehmen. Darüber hinaus ist diese Methode mit der größten Sicherheit für Mutter und Kind verbunden. Sollte eine Spinalanästhesie nicht möglich oder nicht erwünscht oder technisch nicht machbar sein, können wir jederzeit eine Vollnarkose durchführen.
In der modernen Medizin werden viele Operationen ambulant durchgeführt, d.h. Patienten kommen am Morgen der Operation ins Krankenhaus und verlassen dieses nach der Operation noch am selben Tag.
Die Narkoseaufklärung und den genauen Ablauf besprechen wir mit Ihnen im Rahmen eines Prämedikationsgespräches, zu dem Sie sich in den Tagen vor der Operation in der Prämedikationsambulanz, bzw. in der Sprechstunde der Anästhesie einfinden müssen.
Stehen Vorbefunde (EKG, Labor, Arztbriefe u.Ä.) zur Verfügung, ist es hilfreich, wenn Sie diese zum Aufklärungs- und Informationsgespräch zusammen mit Ihrem Medikamentenplan mitbringen.
Als mögliche Narkoseverfahren stehen uns alle gängigen Methoden der Allgemein- oder Regionalanästhesie zur Verfügung.
Bitte beachten Sie unbedingt, dass Sie nach der Operation
- nur in Begleitung einer erwachsenen Person entlassen werden können
- die Nacht nach der Operation nicht alleine zu Hause verbringen dürfen
- für 24 Stunden kein Auto steuern dürfen.
Zur Durchführung und Überwachung einer Narkose sowie zur Therapie auf einer Intensivstation müssen ärztliche und pflegerische Kompetenz durch moderne, leistungsfähige Technik sinnvoll ergänzt werden. In der Klinik Mindelheim steht Ihnen all das zur Verfügung.
Die Einführung von Aufwacheinheiten hat ganz wesentlich zu einer Risikoreduktion in der Narkosemedizin beigetragen. Bei uns werden alle Patienten nach jedem operativen Eingriff in einem modernen Aufwachraum überwacht – apparativ und personell. Ein kompetenter Ansprechpartner ist dort permanent an Ihrem Bett. So können Sie sich unter optimalen Sicherheitsvorkehrungen von den Auswirkungen einer Operation und Narkose erholen.
Intensive Überwachung und Pflege, konsequente Schmerztherapie, die Behandlung anderer Störungen Ihrer Befindlichkeit, die Vorbeugung von Risiken sowie Ihre Genesung sind unsere primären Ziele.
Bitte unterstützen Sie unsere Therapie, indem Sie sich bei Schmerz, Übelkeit oder anderen Befunden sofort an die Mitarbeiter im Aufwachraum wenden!
Im Rahmen eines Unfalls oder einer Operation kann es zu großen Blutverlusten kommen, die die Übertragung von Blut oder anderen Blutprodukten zur lebensrettenden Maßnahme werden lassen. Dank aufwändiger Untersuchungen der Spender sind Blutprodukte heute sehr sicher anzuwenden.
Dennoch versuchen wir, die Gabe von Fremdblut zu vermeiden. Hierzu steht uns ein modernes Blutmanagement (`patient blood management´) zur Verfügung:
- strenge Indikationsstellung
- Blutprodukte werden entsprechend internationaler Richtlinien nur dann eingesetzt, wenn untere Grenzwerte berührt werden und die Vorteile der Transfusion die möglichen Risiken klar überwiegen
- maschinelle Autotransfusion
Mit einem speziellen Gerät wird bei größeren Operationen körpereigenes Blut, das während und nach der OP verloren geht, wiederaufbereitet und Ihrem Kreislauf zurückgegeben. - Eigenblutspende
Die Eigenblutspende hat mittlerweile an Bedeutung verloren, da wir mit dem oben beschriebenen Verfahren der maschinellen Autotransfusion flexibler auf den tatsächlichen Blutbedarf reagieren können und Risiken wie Infektionen der Blutkonserve, Schäden durch die Lagerung oder Verwechslung ausgeschlossen sind.
Auf unserer Intensivstation tragen wir dazu bei, den Erfolg großer Operationen und die Behandlung Schwerstkranker durch eine fachübergreifende Zusammenarbeit sicherzustellen. Mit modernsten Techniken und Kenntnissen der Intensivmedizin werden Sie hier von speziell ausgebildetem Personal lückenlos überwacht - damit Funktionsstörungen lebenswichtiger Organe schnell erkannt und unverzüglich stabilisiert werden. Sollte es notwendig sein, können wir Herz, Kreislauf und Ihre Atmung mit verschiedenen Verfahren unterstützen oder Ihre Nierenfunktion vorübergehend ersetzen.
Zuwendung und Gespräche
Gerade als Intensivmediziner wissen wir, dass menschliche Zuwendung für Ihren Therapieerfolg eine große Rolle spielt. So setzen wir alles daran, dass Sie sich bei uns wohl fühlen und rasch erholen können. Selbstverständlich stehen wir Ihnen und Ihren Angehörigen jederzeit für ein Gespräch bereit.
Schmerzmanagement
Unser Team bemüht sich, Sie mithilfe von Schmerzmedikamenten und leichten Schlafmittel vor Schmerzen oder anderen Unannehmlichkeiten zu schützen. Erfordert es die Situation, können kritisch kranke Patienten auch über einen längeren Zeitraum in einen stabilen und leichten Narkoseschlaf versetzt werden. Bei Störungen der Lungenfunktion sind oft eine Beatmung über einen Beatmungsschlauch oder teilweise über eng anliegende Gesichtsmasken notwendig. Zur erweiterten Überwachung und Therapie werden mitunter spezielle Katheter benötigt. Diese werden über Arterien und große Venen im Halsbereich (zentraler Venenkatheter - ZVK) eingeführt, beeinträchtigen Sie aber im Wesentlichen nicht.
Grenzen der Intensivmedizin – Selbstbestimmung von Patienten
Vieles ist in der modernen Intensivmedizin möglich und doch sind immer wieder auch die Grenzen der Medizin anzuerkennen. Wir bemühen uns um einen patientenorientierten Blick, um realistische Einschätzungen und um das Wahren Ihres Rechts auf Selbstbestimmung.
Die Pflegekräfte und Ärzte haben auf einer Intensivstation permanent Kontakt zu Ihnen und unterstützen Sie auch in schwierigen Situationen.
Bei jeder Kaiserschnittentbindung (Sectio) kümmert sich ein Facharzt für Anästhesie um die Mutter, während der sogenannte Hintergrunddienst Anästhesie (gestellt durch einen Oberarzt oder Chefarzt) für das Neugeborene sorgt. Dies beinhaltet die erste kindliche Untersuchung und die Sicherstellung aller lebenswichtigen Funktionen. Bei Anpassungsstörungen beginnen wir mit der notfallmäßigen Erstversorgung und überbrücken so die Zeit, bis der Baby-Notarztwagen aus Memmingen ankommt. Auch die Kinderärzte im Medizinischen Versorgungszentrum Mindelheim können im Bedarfsfall sehr rasch hinzugezogen werden.
Mit dieser Expertise und einer nicht überall selbstverständlichen, großzügigen Personalausstattung können auch überraschende Situationen zu Ihrer Sicherheit begleitet werden, so dass die Verlegung Neugeborener in ein Zentrum mit Kinderklinik nur in Ausnahmefällen notwendig ist.
Auch bei Kindernotfällen während oder nach einer Spontangeburt, sowie bei Notfällen die nicht im Zusammenhang mit der eigentlichen Geburt stehen, stellen wir über unser Notfallteam schnelle und kompetente Hilfe zur Verfügung.
Die Versorgung von Notfällen ist ein wichtiger Bereich der Anästhesie. Die Ärztinnen und Ärzte unserer Abteilung nehmen als Notärzte und Leitende Notärzte an der Notfallversorgung des Landkreis Unterallgäu teil. Täglich sind ein Notarzt-Einsatzfahrzeug und mehrere Rettungswagen des BRK rund um die Uhr für die Notfallversorgung in Mindelheim und dem Landkreis einsatzbereit. Bei Bedarf bemühen wir uns, kurzfristig einen zweiten Notarzt zu stellen.
Innerhalb unseres Krankenhauses stellt die Anästhesie ein schnelles Einsatzteam („REA-Team“) zur Verfügung, das bei Notfällen aller Art sofort unterstützend eingreift.
Um auch in diesem Bereich immer auf dem aktuellsten Stand zu sein, organisieren wir regelmäßig Fortbildungen für die Notärzte des Landkreises, sowie auch für das gesamte Pflegepersonal unserer Klinik.
Die Periduralanästhesie ähnelt der Spinalanästhesie und wird am Rücken im Bereich der Lenden- oder Brustwirbelsäule angelegt. Der markanteste Unterschied besteht darin, dass hierbei ein dünner, weicher Plastikschlauch (1 mm) eingeführt wird, über den kontinuierlich Lokalanästhetika gegeben werden. So sind auch längere Operationszeiten und vor allem auch eine Schmerztherapie über mehrere Tage nach einer Operation möglich. Übrigens: Das Ziehen dieses Katheters spüren Sie nicht.
Die Periduralanästhesie ist das effizienteste Verfahren zur Schmerztherapie bei einer Geburt und kann zur Verbesserung der Geburtsbedingungen beitragen. In unserem Haus wird die Periduralanästhesie aber auch regelmäßig bei Operationen des Bauches oder der Lunge in Kombination mit einer Vollnarkose angewendet. Mit dieser Technik ermöglichen wir nicht nur Schmerzfreiheit während der Operation (die Vollnarkose kann also viel schonender durchgeführt werden), sondern auch danach.
Andere, nicht weniger wichtige Vorteile dieses Vorgehens sind
- ein besserer Schutz vor Risiken an Herz und Lunge
- eine verbesserte Durchblutung und Funktion des Magen-Darm-Traktes
- eine verbesserte Mobilisierbarkeit unserer Patienten im Anschluss an eine Operation
Sowohl bei der Spinal- als auch bei der Periduralanästhesie arbeiten wir nicht am Rückenmark, sondern nur in seiner Nähe. Der umgangssprachliche Begriff der „Rückenmarksnarkose“ ist also nicht richtig und trägt zur Verunsicherung gegenüber diesen Methoden bei. In der Tat ist das Risiko einer Nervenverletzung äußerst gering. Genauere Informationen können Sie gerne im Rahmen der Narkoseaufklärung von uns erfragen.
Unter Regionalanästhesie versteht man die Betäubung und gezielte Schmerzausschaltung einer Region, also eines Teilgebietes des Körpers. Diese Verfahren bieten eine hohe Sicherheit und werden in unserer Abteilung oft eingesetzt.
Prinzipiell sind Sie als Patient bei dieser Anästhesie wach. Sie haben die Möglichkeit, während der Operation Musik zu hören und auf Wunsch auch in einen leichten Schlaf (keine Narkose!) versetzt zu werden, so dass Sie den operativen Eingriff weitgehend nicht mitbekommen. Auch hierbei ist ein Anästhesist zu Ihrer Sicherheit permanent anwesend.
Mögliche Vorteile der Regionalanästhesie sind, dass Sie – anders als bei einer Allgemeinanästhesie – während der Operation keine maschinelle Beatmung benötigen, nach der Operation nicht schläfrig aber schmerzfrei sind und dass Sie sofort wieder essen und trinken dürfen.
Sollte die Wirkung eines Regionalanästhesieverfahrens einmal nicht ausreichen, um völlig schmerzfrei operieren zu können oder die Anlage der Regionalanästhesie aus technischen Gründen erschwert sein, so ist ein Wechsel auf eine Allgemeinanästhesie jederzeit möglich.
Modernste Ultraschalltechnik
Viele Regionalanästhesien werden heutzutage unter Ultraschallkontrolle angelegt. Höhere Sicherheit, bessere Wirkung und mehr Komfort beim schmerzarmen Anlegen der Betäubung zeichnen diese Technik aus, die wir seit ihrer internationalen Einführung sofort in unseren Kliniken standardmäßig umgesetzt haben.
Wann solche Betäubungsverfahren geeignet sind, wie sie genau ablaufen und welche Vorteile und Risiken bestehen, wird im Rahmen der Narkosevorbereitung mit Ihnen besprochen. Einige typische Regionalverfahren werden zur Anschauung im Folgenden kurz beschrieben:
Plexusanästhesie des Armes
Operationen im Bereich der Hand, des Armes oder der Schulter können durch eine Betäubung der Nerven im Bereich der Achselhöhle oder des Halses ermöglicht werden. Örtlich wirkende Betäubungsmittel werden dabei über eine dünne Kanüle eingebracht. Bei Bedarf kann ein dünner Katheter eingeführt werden, mit dem die Schmerztherapie auch über Tage ausgedehnt werden kann.
Akute Schmerzen sind ein typisches Begleitsymptom bei vielen Krankheiten, nach Operationen oder Unfällen. Eine effektive Schmerztherapie erhöht allerdings nicht nur Ihr Wohlbefinden. Vielmehr kann sie die Heilungschancen verbessern und die notwendige Behandlungsdauer verkürzen. Zur Schmerztherapie steht uns ein großes Spektrum zur Verfügung:
- verschiedene Medikamente, je nach Art und Intensität der Schmerzen, sei es durch einzelne Gaben oder mit Hilfe einer „Schmerzmittelpumpe“, bei der Sie selbst per Knopfdruck Ihr Schmerzmittel abrufen.
- Nervenblockaden durch verschiedene Verfahren der Regionalanästhesie Mit einem Periduralkatheter gewährleisten wir z.B. während der Operation und Tage danach nicht nur eine effektive Schmerzlinderung, sondern auch eine Verbesserung der Herz- und Lungenfunktion.
Unsere Bitte an Sie:
- Nehmen Sie die verordneten Schmerzmittel regelmäßig ein. Nur so ist eine wirklich gute Kontrolle von Schmerzen erzielbar.
- Sprechen Sie uns bei anhaltenden oder akut einsetzenden Schmerzen unmittelbar an. Eine Anpassung (Erhöhung) Ihrer Medikation und/oder das Bereitstellen einer Substanz für akut auftretende Schmerzen sind immer möglich.
Vollkommene Schmerzfreiheit ist nicht immer möglich. Eine für Sie zufriedenstellende Schmerztherapie ist uns allen – Ärzten wie Pflegekräften – aber ein wichtiges Anliegen!
Auch für chronisch Schmerzkranke haben wir hochqualitative Behandlungsangebote und mit dem Schmerzzentrum Ottobeuren die erste Therapieeinrichtung dieser Art im Allgäu geschaffen (link).
Die Anästhesie hat sich seit den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts als selbstständiges Fachgebiet rasant entwickelt, so dass das Narkoserisiko dank folgender Punkte drastisch gesenkt werden konnte:
- intensive Forschungstätigkeit
- Entwicklung neuer Medikamente, neuer Methoden und Technologien
- umfassende Facharzt-Ausbildung, die nach mindestens fünf Jahren mit dem Facharzt für Anästhesie abgeschlossen wird.
Für junge wie hochbetagte, für gesunde wie erheblich vorerkrankte Patienten ist so ein Sicherheitsniveau geschaffen worden, das auch bei größten Operationen ernsthafte Narkosezwischenfälle massiv reduziert.
Auch in der Klinik Mindelheim liegen uns Ihre Sicherheit und Ihr Vertrauen sehr am Herzen. Erfahrene und kontinuierlich um Weiterbildung bemühte Anästhesisten werden von gut ausgebildeten Schwestern und Pflegern der Abteilung unterstützt. Im Zusammenspiel mit einer modernen medizinischen Ausstattung ist so eine leistungsfähige Einheit für Sie tätig, die auch bei Risikopatienten größte operative Eingriffe mit einem hohen Sicherheitsstandard ermöglicht.
Während einer Operation überwachen die Anästhesisten Sie intensiv und kontinuierlich. Mit schonenden Narkoseverfahren sorgen wir unter anderem für
- Schmerzfreiheit
- stabilen Schlaf
- den Erhalt einer normalen Körpertemperatur
- den Ersatz von Blut und anderen Körperflüssigkeiten
- die Stabilität lebenswichtiger Organsysteme wie Herz-Kreislauf, Lunge, Leber und Niere
Während der nächtlichen Dienstzeiten, an Feiertagen und Wochenenden sind zwei Anästhesisten zu jeder Zeit für Sie eingeteilt:
- Ein diensthabender Arzt unserer Abteilung ist rund um die Uhr für Sie im Haus anwesend, um z.B. die Intensivstation, die Versorgung von Notfällen aller Art oder die Begleitung geburtshilflicher Eingriffe jederzeit mit anästhesiologischem Facharztstandard zu betreuen.
- Ein Hintergrunddienst (Oberarzt und Chefarzt) steht zur weiteren Unterstützung, binnen weniger Minuten, kontinuierlich zur Verfügung.
Operationen im Bereich der Beine und des Unterbauches (z.B. Leistenbruch, Kaiserschnitt u.Ä.) sind hervorragend geeignet für die Anlage einer Spinalanästhesie. Dabei wird am Rücken, im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule, eine Punktion vorgenommen. Da zuvor eine örtliche Betäubung der Haut durchgeführt wird, ist dieser Eingriff kaum schmerzhaft.
Durch das Einbringen einer kleinen Menge eines Lokalanästhetikums verspüren Sie binnen weniger Minuten eine Erwärmung, zunehmende Gefühllosigkeit und Bewegungseinschränkung beider Beine. Nach zwei bis drei Stunden lässt die Wirkung .
Heute sind Spinalanästhesien international das meist verwendete Standardverfahren beim Kaiserschnitt und haben den Sicherheitsstandard bei dieser Operation deutlich erhöht.
Sollten Sie eine entsprechende Neigung haben, sprechen Sie Ihren Narkosearzt unbedingt darauf an. Durch eine spezielle Narkoseführung und die vorbeugende Gabe bestimmter Medikamente können wir in den meisten Fällen Übelkeit und Erbrechen vermeiden bzw. effektiv behandeln.
Bereits im Vorfeld einer Operation erhalten Sie einen Aufklärungs- und Fragebogen zur Anästhesie. Wir bitten Sie, diesen frühzeitig durchzulesen und selbstständig auszufüllen.
Im Rahmen eines Aufklärungsgesprächs – der Prämedikationsvisite - befragt Sie Ihr Anästhesist zu Ihrer Gesundheit. Wir führen bedarfsweise Untersuchungen durch und besprechen mit Ihnen das geeignete Narkoseverfahren sowie den Umfang der Überwachung während und nach Ende der Operation.
Am Vorabend und am Morgen der Operation bekommen Sie auf Wunsch ein Medikament von uns verordnet, das Sie beruhigend auf Ihre Operation vorbereitet. Die Einnahme Ihrer eigenen Medikamente bespricht Ihr Anästhesist mit Ihnen.
Einige Verhaltensregeln bitten wir Sie, zu Ihrer Sicherheit, unbedingt einzuhalten.
Nüchternheit:
- Erwachsene und Kinder dürfen in aller Regel bis 6 Stunden vor Narkosebeginn feste Nahrung (kleine Mengen) zu sich nehmen
- fettfreie Flüssigkeit wie Wasser, Tee, Saft, schwarzer Kaffee (keine Milch!) darf bis 2 Stunden vor Narkosebeginn in moderaten Mengen getrunken werden. Diese 2-Stunden-Grenze gilt auch für Kaugummi, Bonbons, Rauchen etc.
- Kinder unter 2 Jahren dürfen bis 4 Stunden vor Narkosebeginn Milch trinken bzw. gestillt werden
Schmuck, Piercings, Zahnprothesen, Brillen oder Kontaktlinsen müssen vor dem Weg in den OP abgelegt werden. Ist das bei Piercings technisch nicht möglich, müssen Sie ein erhöhtes Risiko bezüglich Verletzungen tragen.
Die Phasen intraoperativer Wachheit sind extrem selten, denn die Narkosetiefe wird während einer Operation beständig durch modernste Geräte (BIS®-Monitor) und das OP-Team überwacht und gegebenenfalls an die aktuellen Bedürfnisse des Eingriffs angepasst.
Sollten Sie Sorge vor einer intraoperativen Wachheit haben oder diese sogar schon einmal erlebt haben, so machen Sie Ihren Anästhesisten beim Vorbereitungsgespräch bitte darauf aufmerksam. Dann können wir weitere Maßnahmen ergreifen, um dieses Phänomen zuverlässig zu verhindern.