Medizinische Schwerpunkte & Leistungsspektrum Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie am Klinikum Kempten
Ein Schwerpunkt unserer Abteilung ist die Behandlung von bösartigen Tumoren der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). In der Pankreaschirurgie werden alle gängigen Operationsverfahren angeboten. Neben der Pankreaskopfentfernung werden auch die Pankreasschwanz-, oder Segmentresektionen sowie Operationen bei gutartigen Erkrankungen wie der akuten oder chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse durchgeführt. Bei bösartigen Erkrankungen oder unklaren Vergrößerungen der Bauchspeicheldrüse wird die individuelle Behandlung des Patienten im Rahmen unserer interdisziplinären Tumorkonferenz (Tumorboard) festgelegt.
Viele Veränderungen am Darm und insbesondere bösartige Tumore bedürfen einer operativen Therapie. Im Darmzentrum des Klinikums Kempten – dieses ist von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert - bieten wir alle konventionellen und minimalinvasiven Operationsverfahren des Darms nach neuestem medizinischen Stand an.
Die meisten Operationen, die aufgrund einer gutartigen Erkrankung des Darmes durchgeführt werden, sind heute eine Domäne der laparoskopischen Operationstechnik (minimalinvasive Operation, Schlüssellochtechnik).
Viele Operationen bei bösartigen Erkrankungen erfolgen heute ebenfalls laparoskopisch, sodass größere Narben vermieden werden. Hierzu steht Ihnen ein hochkompetentes Chirurgenteam zur Verfügung.
Die Anlage eines künstlichen Darmausganges ist heute nur noch in seltenen Fällen notwendig. Sollte dies doch der Fall sein, steht Ihnen eine speziell dafür ausgebildete Stoma-Therapeutin zur Seite. In aller Regel kann ein künstlicher Darmausgang nach wenigen Wochen wieder beseitigt werden.
Neben der Behandlung von bösartigen Darmtumoren werden auch alle gutartigen Erkrankungen des Darms, wie akute und chronische Entzündungen (Blinddarmentzündung, Sigmadivertikulits, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) oder Darmverschlüsse (Ileus) durch unsere Abteilung behandelt. Nicht immer muss direkt eine operative Behandlung erfolgen. Bei der Sigmadivertikulitis kann durch eine medikamentöse Therapie der Akutsituation ein großer Eingriff mit Anlage eines künstlichen Darmausgang vermieden werden. Im Idealfall kann dann die Operation minimalinvasiv im entzündungsfreien Intervall, ohne Anlage eines künstlichen Darmausgangs erfolgen. Die individuelle Behandlung jedes Patienten wird im Rahmen unserer interdisziplinären Tumorkonferenz (Tumorboard) festgelegt.
Für die Behandlungen von Notfällen steht Ihnen 24 Stunden ein Team aus Assistenz-, Fach- und Oberärzten zur Verfügung.
Die Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) wird heutzutage standardmäßig minimalinvasiv (mit Schlüssellochtechnik) durchgeführt. Neben der Behandlung von rezidivierenden Gallenkoliken wird auch die Operation der akuten Gallenblasenentzündung minimalinvasiv durchgeführt.
Seit 2009 wird in unserem Hause für Frauen auch die Entfernung der Gallenblase durch die Scheide angeboten. Hierbei ist im Nabel ein nur 5mm großer Schnitt notwendig, so dass dieses Operationsverfahren „narbenfrei“ ist. Außerdem wird auch die SILS Technik angeboten, bei der minimalinvasiv operiert wird und nur ein einzelner 2cm großer Zugang im Nabelbereich notwendig ist. Alle transvaginalen laparoskopischen Gallenblasenentfernung werden im Rahmen der Qualitätssicherung im NOTES-Register erfasst.
In unserem durch die DGAV (Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie) zertifizierten Hernienzentrum werden alle Arten von Bauchwandbrüchen behandelt. Neben Leisten-, Schenkel, oder Nabelbrüchen sind dies auch komplexe Narbenbrüche nach Voroperationen und offener Bauchbehandlung. Wir haben unseren Schwerpunkt auf die minimalinvasive Versorgung von Bauchwandhernien gelegt und behandeln auch große Brüche in dieser Technik. Seit Anfang 2019 steht uns hierfür ein DaVinci-Operationsroboter zur Verfügung.
UMFASSENDE INFORMATIONEN ZU UNSEREM HERNIENZENTRUM
Das Klinikum Kempten unterhält ein regionales kinderchirurgisches Zentrum.
Die Kinderchirurgie umfasst die operative Versorgung und die konsiliarische Betreuung von Früh- und Neugeborenen bis zu Jugendlichen. Stationäre Patientinnen und Patienten werden auf den Kinderstationen C04 und C05 (Neugeborenen- und Kinderintensivstation) behandelt und dort in enger Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen der Abteilung für Kinderheilkunde betreut. In fast allen Fällen kann die Mitaufnahme einer Begleitperson ermöglicht werden.
Das Spektrum umfasst die Operationen von angeborenen Fehlbildungen (wie z.B. Zwerchfellhernien, Meningozelen, Darmatresien, Bauchwandfehlbildungen wie Gastroschisis und Omphalozele, anorektalen Fehlbildungen) und erworbenen Erkrankungen (nekrotisierende Enterokolitis, Behandlung des Hydrozephalus z.B. nach intraventrikulärer Blutung, Anlage von Venenverweilkathetern zur parenteralen Ernährung).
Wenn möglich und sinnvoll werden Eingriffe minimalinvasiv (laparoskopisch oder thorakoskopisch) durchgeführt. So führen wir die Operation der Varikozele (Rückstau des Blutes im Hodensack) laparoskopisch durch (Operation nach Bernardi oder Palomo). Bei der Operation der Pylorusstenose (Verengung im Bereich des Magenausganges, Pförtnerverengung) wählen wir einen kleinen operativen Zugang über den Nabel, um weitere Narben am Bauch zu vermeiden.
Wenn irgend möglich werden operative Eingriffe an Kindern ambulant durchgeführt. Regelhaft ist dies bei kleineren Eingriffen im Alter ab 12 Monaten möglich. Seit der Einrichtung des ambulanten Operationszentrums werden die meisten Eingriffe hier durchgeführt, wobei das Echo der Eltern durchweg positiv ist. Gerade die Anwesenheit eines Elternteils bis zur Einleitung der Narkose und unmittelbar nach der Operation schon während der Aufwachphase im Aufwachraum beim Erwachen des Kindes wird von fast allen Eltern sehr begrüßt.
Die Kinderchirurgie nimmt zur externen und internen Qualitätssicherung an dem Qualitätszirkel der Bayerischen Kinderchirurgen teil. Zu nennen ist hier vor allem die seit Anfang 2007 Erfassung aller durchgeführten laparoskopischen und konventionellen Appendektomien zur Qualitätskontrolle der laparoskopischen Eingriffe. Des Weiteren erfassen wir in einer vergleichenden bayernweiten Studie die operative Behandlung des Hodenhochstandes.
Hier gehts zum Leiter der Sektion Kinderchirurgie Dr. med. Piet Köppen
Ein Schwerpunkt unserer Abteilung ist die Behandlung von bösartigen Tumoren oder Absiedlungen in der Leber. In den letzten Jahren ist durch die Weiterentwicklung der Operationsverfahren auch die Heilung von bereits fortgeschrittenen Krebserkrankungen mit Lebermetastasen möglich geworden. Daneben stehen durch die Zusammenarbeit mit der Abteilung für interventionelle Radiologie auch alternative Therapiemöglichkeiten wie Verkochung (Radiofrequenzablation) und selektive intraarterielle Chemotherapie (TACE) zur Verfügung.
Die individuelle Behandlung jedes Patienten wird im Rahmen unserer interdisziplinären Tumorkonferenz (Tumorboard) festgelegt.
Ein Schwerpunkt unserer Klinik ist die Behandlung von bösartigen Magentumoren. Dabei werden alle gängigen herkömmlichen und minimalinvasiven Operationsverfahren angeboten. Bei der chirurgischen Behandlung von Magenkrebs wird stets größter Wert auf die erforderliche „Radikalität“ gelegt.
Für jeden Patienten wird die individuelle Behandlung im Rahmen unserer interdisziplinären Tumorkonferenz (Tumorboard) festgelegt. Bei fortgeschrittenen Tumoren kann eine chemotherapeutische Vorbehandlung der Operation vorrausgehen.
Nach Magenentfernung ist eine normale Ernährung möglich. Der Magen wird durch Dünndarm ersetzt, der dann die Magenfunktion übernimmt. Im Rahmen des stationären Aufenthalts wird Ihnen eine spezielle Ernährungsberatung angeboten, bei der erklärt wird, welche Besonderheiten bei der Nahrungsaufnahme zu beachten sind.
Daneben werden auch gutartige Erkrankungen, wie Magengeschwüre behandelt. Durch neue medikamentöse Therapieverfahren in der Gastroenterologie ist heutzutage meist keine Magenentfernung mehr notwendig.
Proktologisch werden alle Erkrankungen des Enddarms behandelt. Hierzu gehören das weit verbreitete Hämorrhoidalleiden, entzündliche Erkrankungen wie Fisteln, Abszesse, oder Pilonidalsinus sowie Enddarmvorfälle, aufgrund einer Beckenbodenschwäche. Es werden alle gängigen Operationsverfahren angeboten, wobei die individuelle Therapie im Rahmen unserer proktologischen Sprechstunde festgelegt wird.
Erkrankungen der Schilddrüse sind vor allem in unseren Breiten immer noch sehr häufig. Die weitaus meisten Veränderungen lassen sich auf eine Unterversorgung mit Jod zurückführen. In aller Regel führt dieser Zustand zur Entwicklung eines „Kropfs“ (=Struma). Allerdings ist bei Weitem nicht jede Vergrößerung oder Veränderung Ausdruck eines Jodmangels.
Prinzipiell kann man Schilddrüsenerkrankungen in benigne (gutartige), maligne (bösartige) und autoimmune Veränderungen unterteilen. Dies zeigt bereits, dass es eines Teams spezialisierter Ärzte bedarf, um Schilddrüsenerkrankungen richtig zu diagnostizieren und zu therapieren. In unserem Haus arbeiten wir mit den Kollegen der Radiologie, der Inneren Medizin und der HNO zusammen um den Patienten die bestmögliche Therapie zukommen lassen zu können.
Unsere Abteilung ist im Besonderen auf die teilweise oder komplette Entfernung der Schilddrüse (= Thyreoidektomie) spezialisiert. Die Thyreoidektomie ist ein komplexer Eingriff, der sehr viel Geschick, Können und Erfahrung voraussetzt. Aufgrund der anatomischen Lage am Hals befinden sich sehr viele verletzliche, wichtige Strukturen in direkter Nachbarschaft. Die größte Gefahr bei einer Schilddrüsenresektion ist die ein- oder beidseitige Verletzung des Nervus recurrens (Stimmnerv, Kehlkopfnerv). Dieser Nerv ist für die Funktionalität unserer Stimme im Kehlkopf zuständig. Um diese Komplikation zu vermeiden, führen wir die Operation standardmäßig ausschließlich mit einem so genannten Neuromonitoring durch. Dies bedeutet, dass wir den Nerven sicher identifizieren können und somit während der gesamten Operation schonen können.
In der Chirurgie der Speiseröhre werden Eingriffe in der Bauchhöhle, am Brustkorb oder am Hals durchgeführt. Bei bösartigen Tumoren ist eine Heilung in der Regel nur durch eine radikale Operation – also die Entfernung des Tumors sowie umliegenden Gewebes - möglich. Wir legen die individuelle Behandlung jedes Patienten im Rahmen unserer interdisziplinären Tumorkonferenz (Tumorboard) fest. Bei fortgeschrittenen Tumoren kann eine chemotherapeutische Vorbehandlung, evtl. in Kombination mit einer Strahlenbehandlung der Operation vorrausgehen.
Die Chirurgie des Sodbrennens wird heutzutage in den meisten Fällen minimalinvasiv durchgeführt. Zur Prophylaxe des Übertritts von Magensäure in die Speiseröhre wird der Verschlussmechanismus der unteren Speiseröhre durch eine Magenmanschette verstärkt. In unserer Abteilung werden alle gängigen Operationsverfahren angeboten.
In unserer Klinik wird das gesamte Spektrum der Thoraxchirurgie angeboten. Große thoraxchirurgische Eingriffe werden in unserer Einrichtung durch Prof. Dr. med. Ludger Sunder-Plassmann durchgeführt, der die Thoraxchirurgie der Universität Ulm leitete. Er zählt zweifellos zu den berühmtesten Thoraxchirurgen der Bundesrepublik.
Dr. med. Thomas Miksch hat sich als Oberarzt auf Eingriffe des Brustkorbes spezialisiert und leitet diese Sektion zusammen mit Prof. Dr. Sunder-Plassmann. Durch diese geradezu optimale Konstellation konnten wir am Klinikum Kempten eine überregionale Bedeutung in der Thoraxchirurgie erlangen.
Neben einer großen Anzahl von Lungenteilresektionen führen wir auch komplexe Eingriffe wie Lungenflügelentfernung und bronchoplastische Operationen durch. Eine enge Verzahnung mit anderen Fachdisziplinen und eine Vernetzung im Tumorzentrum ist dabei essentiell. Insbesondere die Pneumologie und die Onkologie sind zwei wichtige interklinische Kooperationspartner. Ganz wichtig ist eine reibungslose Zusammenarbeit mit niedergelassenen Lungenfachärzten. Auf diese Weise werden Operationsindikationen und auch die postoperative Weiterbehandlung gemeinsam geplant und vorbereitet zum Wohle des Patienten.
Wir behandeln:
- Primäre Lungentumoren (Bronchialkarzinome etc.)
- Lungenmetastasen (Tochtergeschwüre z.B. vom Darmkrebs)
- Tumoren im Brustkorbbereich einschließlich der Thoraxwand
- Entzündliche Erkrankungen der Lunge incl. Lungenabszesse
- Erkrankungen des Rippenfells
- Erkrankungen des Zwerchfells
- Erkrankungen des Lungengerüstes (Lungenkollaps, Spontan-Pneumothorax).
Neben der klassischen offenen Brustkorbchirurgie können eine Vielzahl der Eingriffe auch in Schlüsselloch-Technik (video-assistierte Thorakoskopie) durchgeführt werden.
- Metastasenchirurgie
- Video assistierte Thorakoskopie (VATS)
- Lungenteilresektionen
- Lungenresektionen
- Pleurektomie und Pleurodese
Umfassende Informationen zum Lungenzentrum am Klinikum Kempten finden Sie hier.
In der Abteilung für Allgemeinchirurgie werden Abdominal- und Thoraxverletzungen sowohl operativ wie konservativ behandelt. Osteosynthetische Versorgungen (Operationen von Knochenbrüchen mithilfe von Schrauben, Nägeln, Platten oder Drähten) erfolgen unter Federführung der Kollegen der Abteilung für Unfallchirurgie.
Polytraumatisierte Patienten werden gemeinsam betreut und behandelt. In den letzten Jahren ist das Konzept der zunehmend konservativen Behandlung von Milz- und Leberrissen (Rupturen), welches schon über viele Jahre in der Kinderchirurgie umgesetzt worden ist, übernommen worden. Stumpfe Bauchtraumata mit Verletzungen der parenchymatösen Oberbauchorgane werden nur noch in Ausnahmefällen primär operativ behandelt. Bei alldem erfolgt eine begleitende wissenschaftliche Evaluation der Ergebnisse dieser konservativen Behandlung.
Im Bereich der Viszeralchirurgie werden alle Operationen des Magen-Darm Traktes durchgeführt. Dabei werden neben der Bauchhöhle auch Operationen im Brustkorb durchgeführt. Außerdem wird dem Fachgebiet klassischerweise die Schilddrüsenchirurgie, die Chirurgie von Bauchwandbrüchen und die Weichteilteilchirurgie zugerechnet.