Der Bedarf an gut ausgebildeten Pflegefachkräften in der Region ist hoch. Innerhalb der letzten zehn Jahre wurde deshalb die Anzahl der Pflegeschüler in Mindelheim kontinuierlich um fast 20 auf aktuell 68 Schüler erhöht. Diese erfreuliche Entwicklung geht jedoch damit einher, dass es in den Räumen der Pflegeschule in Mindelheim immer enger wird. Gerade die Durchführung des fachpraktischen Unterrichts, für den die Klassen in kleinere Gruppen aufgeteilt werden, wurde eine immer größere Herausforderung. Abhilfe sollen nun zwei zusätzliche Unterrichtsräume schaffen, die der Klinikverbund Allgäu als Schulträger vor Ort eingerichtet hat.
Dank der finanziellen Förderung im Rahmen des Digitalpaktes Bayern konnte für die neuen Fachunterrichtsräume auch eine hochwertige digitale Pflegepuppe (NursingAnne®) angeschafft werden. Mit dieser Puppe können im Unterricht konkrete berufliche Handlungssituationen für die Auszubildenden sehr realitätsnah nachgebildet und simuliert werden. Zum Beispiel können der Puppe Infusionen, Magensonden oder Harnblasenkatheter gelegt werden. Verbandswechsel können ebenso geübt werden wie die Versorgung einer Kanüle in der Luftröhre. Als besonderes Schmankerl hat die Puppe aufgrund ihres digitalen Innenlebens auch einen Herzschlag, einen Blutdruck und atmet sicht- und hörbar, sie „lebt“ also.
Die Puppe kann von den Lehrkräften so programmiert werden, dass sich während des Unterrichts z.B. plötzlich ihr „Gesundheitszustand“ durch Abfall der Sauerstoffsättigung oder Herzrhythmusstörungen deutlich verschlechtert. Die Auszubildenden haben nun die Aufgabe diese Notfallsituation zu bewältigen und durch die richtigen Maßnahmen dafür zu sorgen, dass es der Patientin NursingAnne® bald wieder besser geht.