Sommersprosse, Leberfleck oder doch ein Hauttumor?

Tipps von Dr. Peter Steinbigler: G‘sund sei‘ und g‘sund bleim!

Gerade nach der sonnenreichen Urlaubszeit freut man sich doch über das Kompliment: „Schön braun bist Du geworden – siehst gut aus!“ Dass die Kehrseite dieser Medaille aber ein durch sonnengenerierte UV-Strahlung ausgelöster Hautkrebs sein kann, verdirbt einem jede Lust auf das entspannte Sonnenbad im Urlaub.

Sieht man sich jedoch die Bilder der handtuchbelegten Strandabschnitte vieler Urlaubsorte an, schreckt das offensichtlich nur sehr wenige ab, sich der Sonneneinstrahlung auszusetzen. Wenn man dann aber einen Fleck auf der Haut findet, entsteht die Frage: Ist es nur eine Sommersprosse, ein Leberfleck oder gar ein Hautkrebs?

In jedem Fall sollte bei Unsicherheit ein qualifizierter Arzt zur Vorsorge aufgesucht werden, denn die übelste Form des Hautkrebses, das maligne Melanom, im Volksmund Schwarzer Hautkrebs genannt, kann sehr bösartig auftreten, rasch metastasieren, also Absiedelungen in Lunge, Leber oder gar Gehirn bilden und den Sonnenurlaub zum Alptraum werden lassen.

Genauer betrachtet ist die Haut ein interessanter „Fleckerlteppich“, bei der nicht jede bunte Stelle gleich ein Krebs sein muss. Pippi Langstrumpf hat die Sommersprossen hoffähig werden lassen und vielen Kindern, die vormals wegen ihrer vielen Pünktchen auf dem Schulhof gehänselt wurden, ausgesprochenes Selbstbewusstsein gebracht. Sommersprossen, fachsprachlich Epheliden genannt, sind keine Krankheit, sollen nicht behandelt werden und gelten derzeit eher als besonders modisch. Aus der ähnlichen Anordnung bei Zwillingen weiß man, dass sie genetisch beeinflusst sind. Es handelt sich dabei um eine Anhäufung des dunklen Hautpigmentes, des Melanins. Normal ist, dass sie im Sommer mehr werden und kommen auch auf schwarzer Haut vor.

Sommersprossen sollte man aber nicht mit einem Muttermal verwechseln. In der Regel sollten Muttermale dann ärztlich untersucht werden, wenn sie sich hinsichtlich Form, Größe oder Farbe verändern. Da sollte man entspannt sein, denn normalerweise ist eine unkomplizierte Behandlung mit Salben oder Tinkturen möglich. Aus medizinischer Sicht besteht übrigens kein Unterschied zwischen Leberflecken und Muttermalen. Die Bezeichnung „Muttermal“ geht auf den Glauben zurück, dass diese Hautflecken von der Mutter vererbt wurden, wobei die Veranlagung zu Muttermalen natürlich von beiden Elternteilen, also auch vom Vater, weitergegeben wird.

Der Name Leberfleck entstand wegen der falschen Annahme, Probleme mit der Leber seien die Ursache der Flecken. Begünstigen kann die Bildung von Leberflecken ebenso das Sonnenbaden oder Hormonschwankungen. Auch Altersflecken, rundlich-ovale Pigmentierungsstörungen, können sonnenverursacht sein. Sie treten etwa ab dem 50. Lebensjahr auf, weil Melanin wegen der altersbedingt verlangsamten Stoffwechselaktivität nicht mehr vollständig abgebaut werden kann.

Übrigens sollten gerade Menschen mit dunklerer Hautfarbe genau hinschauen oder vom Arzt hinschauen lassen. Sie erkranken zwar seltener an Hautkrebs, wenn sie allerdings betroffen sind, zeigen sich die Veränderungen weniger deutlich als bei Menschen mit hellerer Haut. Noch schwieriger wird die Diagnose, wenn viele Tattoos den Blick erschweren. Doch dem geschulten Blick des qualifizierten Arztes wird nichts entgehen, gleichwohl er vielleicht denkt: „Und wenn ich auch nichts sehen kann, gern schau ich mir die Bildchen an.“

In diesem Sinne – bleiben Sie gesund!

PD Dr. Steinbigler
Chefarzt Innere Medizin – Kardiologie, Klinik Mindelheim

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