Strom vom Dach – davon profitiert jetzt der Klinikverbund Kempten-Oberallgäu. Mehrere Dachflächen des Klinikums Kempten sowie der Kliniken Immenstadt und Sonthofen wurden großflächig mit PV-Anlagen bestückt. Insgesamt investierte die SolarEnergie Allgäu (siehe Info) rund 1,3 Millionen Euro in die Errichtung der drei Dachflächenanlagen. Diese erzeugen zusammen jährlich und 900.000 Kilowattstunden (kWh) elektrische Energie. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von durchschnittlich 360 Zweipersonenhaushalten.
Im sogenannten Eigenstrom-Pachtmodell tritt der Klinikverbund Kempten-Oberallgäu als Pächter der Photovoltaikanlagen in Erscheinung und kann somit den erzeugten Strom vollständig selbst verbrauchen. Die Ersparnis lässt sich dann auf den monatlichen Stromabrechnungen erkennen. Für den selbst produzierten Strom fallen nämlich fast keine Kosten an. Von einem Teil der EEG-Umlage abgesehen, ist der Eigenstrom von allen anderen Umlagen und Gebühren befreit. „Der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms macht unsere Photovoltaik richtig rentabel“, freut sich Jürgen Kügle, Technischer Leiter im Klinikverbund Kempten-Oberallgäu.
Das Errichten von PV-Anlagen für Kliniken ist deutlich anspruchsvoller als für ein Einfamilienhaus. Deshalb musste sowohl bei der Planung als auch bei der Ausführung der Arbeiten unter anderem besonderes Augenmerk auf die Notstromversorgung der Kliniken gelegt werden. Außerdem wurden in der An- und Abflugschneise des Rettungshubschraubers blendfreie Module verbaut, um die Piloten vor Reflektionen und Blendungen zu schützen.
Größte Dachflächenanlage
Rechtzeitig vor Beginn der Sommermonate gingen nun alle Anlagen in Betrieb. Mit rund 4.200 Quadratmetern PV-Modulfläche und einer Anlagenleistung von 732 kWp ist die Anlage auf dem Klinikum Kempten - inklusive der Parkhäuser - die größte installierte Dachanlage im Netzgebiet von AllgäuNetz. „Schön, dass wir ein solch großes Projekt mit mehreren Partnern gemeinsam umsetzen konnten“, freut sich Andreas Breuer, Geschäftsführer der SolarEnergie Allgäu. Neben Klinikverbund, Allgäuer Überlandwerk (AÜW) und Zweckverband für Abfallwirtschaft (ZAK) waren mit der Sozialbau Kempten, Solux GmbH und der Allgäuer Elektrohaus GmbH drei weitere Kemptener Unternehmen an der Umsetzung des Projekts beteiligt.
Info
Die SolarEnergie Allgäu (SEA) ist eine Beteiligungsgesellschaft, die zu jeweils 50 Prozent aus AÜW und ZAK besteht. Die beiden Partner haben sich zusammengeschlossen, um in neue Photovoltaikanlagen zu investieren. Durch SEA-Anlagen werden jährlich ca. 4.200 MWh Strom produziert. Diese Strommenge ist ausreichend für die Versorgung von rund 1.680 Zweipersonenhaushalten.