Auch Menschen mit seltenen Erkrankungen werden im Klinikverbund Kempten-Oberallgäu bestmöglich betreut und nach aktuellsten medizinischen Standards fachspezifisch behandelt. Dazu gehört die „Tuberöse Sklerose“ (TSC). Rund 40 betroffene Patienten aus der Region Allgäu-Oberschwaben suchen regelmäßig die Spezialambulanz von Dr. Matthias Sauter am Klinikum Kempten auf. „Bei der TSC handelt es sich um eine seltene, genetisch bedingte Erkrankung. Diese kann sich durch Tumoren in verschiedenen Organen, bei einigen Patienten aber auch durch geistige und mehrfache Behinderung äußern“, informierte der Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie Betroffene und ihre Angehörigen bei einem Regionaltreffen am Klinikum Kempten. In ungezwungener Atmosphäre kam es dabei zu einem regen Austausch mit den Fachärzten sowie den Familien untereinander. Auch der Selbsthilfeverein Tuberöse Sklerose Deutschland e. V. und die regionale Selbsthilfegruppe stellten sich vor.
Zu den Hauptsymptomen der Krankheit zählen Veränderungen der Haut und des Lungengewebes, ebenso Tumoren der Augennetzhaut, des Herzens und der Niere. Auch Hirntumoren, epileptische Anfälle und psychiatrische Erkrankungen sowie eine geistige Behinderung können sich zeigen. „Ist die Diagnose gesichert, kann je nach Organbeteiligung eine individuelle Therapie zur Behandlung der Symptome festgelegt werden“, erläutert Dr. Sauter. Um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern, seien zudem regelmäßige Verlaufskontrollen erforderlich.
Der Facharzt übernimmt hierbei die koordinierende Betreuung mit besonderem Fokus auf die internistischen Krankheitserscheinungen. Zum Einsatz kommen unter anderem Medikamente, die dafür sorgen, dass das unkontrollierte, jedoch meist gutartige Zellwachstum im Körper gehemmt wird. Parallel kümmert sich Susanne Mulert, Oberärztin am Epilepsiezentrum Bodensee (ZFP Weissenau) um die oftmals schwer behandelbaren epileptischen Anfälle, die bei der Erkrankung auftreten können. „Über die hervorragende kollegiale Zusammenarbeit schätzen wir uns sehr glücklich“, so Dr. Sauter