Ein herzliches Wiedersehen mit den Teams der Kinderklinik und des Bunten Kreises Allgäu gab es für zahlreiche junge Familien beim Frühgeborenen-Tag am Klinikum Kempten. Im Mittelpunkt des Treffs standen diejenigen Kinder, die als Frühchen zur Welt kamen und somit einen mühsamen Start ins Leben hatten. Heute sind sie fröhliche und unbeschwerte Mädchen und Buben. Grund genug, den starken Lebenswillen dieser kleinen Kämpfer groß zu feiern. Und so ging es in den Räumen des Nachsorgezentrums der Kinderklinik bei Spiel, Spaß und wichtigen Infos für Mamas und Papas den ganzen Tag hoch her.
Mit ihren Eltern bestaunte Fernanda (3) eine lebensechte Babypuppe in einem Inkubator. „Schau mal, so winzig sind manche Kinder, wenn sie auf die Welt kommen“, meinte Intensiv-Kinderkrankenschwester Anett Grobe. Langweilig wurde es Fernanda und allen anderen kleinen Gästen nicht. Dafür sorgte ein buntes Kinderprogramm mit den „Hieroniemuss´ Doctor-Clowns“, der Kinderschmink-Werkstatt von „Herzenswünsche Allgäu e. V.“, einer Teddysprechstunde sowie einer Mal- und Spielstube.
Kleinste Babys bestens versorgt
Auch kleinste, bis zu vier Monate zu früh geborene Babys sind auf der Intensiv- und Frühgeborenenstation der Kinderklinik am Klinikum Kempten in besten Händen. In den vergangenen Jahren ist das medizinische Wissen ebenso wie die technischen Möglichkeiten der Versorgung stark gewachsen. Davon profitieren die kleinen Patienten erheblich. Wie sich das Gehirn von heranwachsenden Kindern vor und nach der Geburt entwickelt und welche Risiken bei einer Frühgeburt bestehen, erläuterte den Besuchern Privat-Dozent Dr. Hendrik Jünger, Chefarzt der Kinderklinik. „Unter gewissen Umständen hat das sich entwickelnde Gehirn eine außergewöhnliche Fähigkeit zur Kompensation früher Schädigungen“, betonte er, „in manchen Fällen ist es aber auch aufgrund der noch nicht ausgereiften Netzwerke anfälliger für Probleme.“
Ratsam: Erste-Hilfe-Kurs für Eltern
Oliver Götz, leitender Oberarzt der Kinderklinik, gab wertvolle Tipps, damit Unfälle mit Kindern erst gar nicht passieren. „Die meisten Kinder verunglücken im Haushaltsbereich“, sagte er. Umso wichtiger sei es, entsprechend vorzusorgen. Dazu gehören im Kleinkindalter Maßnahmen wie Treppengitter, Steckdosensicherungen und das Wegsperren von Putzmitteln. Keinesfalls dürften Babys unbeaufsichtigt auf dem Wickeltisch liegen. Für den Fall des Falles legte der erfahrene Kinderarzt Eltern dringend ans Herz, vorsorglich einen Erste-Hilfe-Kurs zu belegen.
Von Anke Kadereit (Frühförderstelle Lebenshilfe Kempten), erfuhr das Publikum, was Frühgeborene für eine gute Entwicklung benötigen und welche Besonderheiten es dabei zu beachten gilt. Dazu gehöre gemeinsames Spielen ebenso wie das Fördern und Fordern der Kinder.