Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche erkennen und hochspezialisiert im Allgäu therapieren

13. Herz- und Gefäßtage am Klinikum Kempten mit großer Resonanz bei Patienten und Ärzten

Über 150 Patientinnen und Patienten konnte Tagungspräsident PD Dr. Martin Karch vor kurzem zum Patiententag der 13. Herz- und Gefäßtage des Klinikverbund Allgäu willkommen heißen. Im Mittelpunkt standen in diesem Jahr die Themen Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche.

Herzrhythmusstörungen sind in Deutschland neben der koronaren Herzkrankheit und der Herzschwäche der häufigste Grund für eine Aufnahme ins Krankenhaus. 1,5 bis 2 Millionen Menschen leiden hierzulande allein an Vorhofflimmern, der häufigsten anhaltenden Rhythmusstörung. Und 20 bis 30 Prozent der ischämischen Schlaganfälle gehen auf Vorhofflimmern zurück. Diese und andere Rhythmusstörungen frühzeitig zu erkennen – etwa indem man seinen Puls regelmäßig misst – und rechtzeitig zu behandeln, kann vor chronischem Leid bewahren.

Vorhofflimmern

Die Fragen „Muss man Vorhofflimmern behandeln oder kann man damit nicht auch gut und lange leben? Welche Medikamente machen Sinn? Welche Nebenwirkungen sind ggf. zu befürchten?“ beantwortete – unter anderen -  Dr. med. Fabian Wittek in seinem Vortrag. Das „Stolperherz“ kann unterschiedliche Ursachen haben. Meistens handelt es sich um harmlose Extrasystolen aus dem Vorhof oder der Herzkammer. Einfache Methoden, das Vermeiden von Auslösern, eine gesunde elektrolytreiche Ernährung und die hochnormale Einstellung des Kaliumspiegels im Blut, bei gesunder Niere, können oftmals Beschwerdefreiheit bringen.

Wenn Beschwerden auftreten wie Schwindel, Leistungseinschränkung, Ohnmacht, Druckgefühl in der Brust oder anhaltendes Herzrasen/

-stolpern über mehr als 30 Sekunden, sollte eine kardiologische Abklärung erfolgen. Dadurch, dass das Herzstolpern meist nur sporadisch

auftritt, ist es manchmal eine Herausforderung, die EKG-Dokumentation der Herzrhythmusstörung herbeizuführen. Neue Techniken, die in die modernen Smartphone-Geräte integriert werden, können künftig die Erkennung der Herzrhythmusstörungen erleichtern.

In bestimmten Fällen kann bei sehr häufigem Herzstolpern und bei Vorhofflimmern die Katheterablationsbehandlung die Rhythmusstörung dauerhaft beseitigen. Dr. med. Christoph Schön informierte die Besucher darüber, welches die individuell „beste“ Verfahren sind, die auch am Klinikum Kempten durchgeführt werden können. Vorausgesetzt der Ursprungsort der Herzrhythmusstörung ist ausfindig gemacht, kann dieser in den meisten Fällen in der gleichen Sitzung mittels einer Katheterablation (Verödung) behandelt werden. Bei dieser Ablation werden die für die Herzrhythmusstörung ursächlichen Zellen durch leichtes Erwärmen der Katheterspitze verödet. Dieser Eingriff ist entweder komplett schmerzfrei oder kann ein leichtes Brennen in der Herz- oder Schultergegend während der Verödung verursachen. Durch diese Ablation kann die Herzrhythmusstörung in vielen Fällen ganz beseitigt werden. Dann können auch bislang notwendige Rhythmus-Medikamente in ihrer Dosis häufig reduziert oder ganz abgesetzt werden.

Bei der Behandlung komplexer Herzrhythmusstörungen wie z.B. dem Vorhofflimmern kommen dabei hochmoderne strahlungsfreie dreidimensionale Mapping (Lokalisations)-Systeme zur Anwendung. Diese erlauben es, einen Katheter im Herzen millimetergenau zu navigieren und erleichtern so das Auffinden der Ursprungsorte einer Herzrhythmusstörung. Somit ermöglichen diese eine Ablation mit hoher Präzision mit nur einem Mindestmaß an Röntgenstrahlenbelastung.

Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche

Dr. med. Thomas Leitenstorfer vom ZIMD Kempten und dem Klinikum Füssen berichtete darüber, wie man Herzschwäche erkennen und behandeln kann. Die wichtigsten Säulen der Herzschwäche-Therapie sind die medikamentöse Behandlung sowie eine angepasste Bewegungstherapie. In einigen Fällen kann der Einsatz eines Herzschrittmachers sinnvoll sein.

Wissenschaftlicher Tag für Ärzte und Fachpflegekräfte

Rund 70 Ärzte und Fachkräfte trafen sich zum Wissenschaftlichen Tag der 13. Herz- und Gefäßtage. Im Mittelpunkt standen die Herzrhythmusstörungen vom Kindes- bis zum Greisenalter. Namhafte Expertinnen und Experten brachten die Kongressteilnehmer auf den neuesten Stand der konservativen und interventionellen elektrophysiologischen Therapieoptionen.

Vieldiskutiert wurden aktuelle Studien und die neuen ESC- Vorhofflimmerguidelines sowie die Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz für die künftige Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen.


Herz- und Gefäßzentrum des Klinikverbund Allgäu

Das spezialisierte, erfahrene Klinikteam des Herz- und Gefäßzentrums gewährleistet die wohnortnahe Behandlung von Herz- und Gefäß-Patienten im Allgäu. Als Spezialkliniken für Erkrankungen des Herzens und der Gefäße stehen wir im Allgäu rund um die Uhr zur Verfügung. Ob tatsächliche Erkrankung oder Krankheitsverdacht, die Fachärzte beraten, untersuchen, therapieren und operieren je nach Bedarf wohnortnah.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen beeinträchtigen die normale Herz-Kreislauf-Tätigkeit, treten mit zunehmendem Alter vermehrt auf und sind die mit Abstand häufigste Todesursache in Deutschland. Die frühzeitige Erkennung solcher Erkrankungen ist ein besonderer Schwerpunkt des Herz- und Gefäßzentrums. Akute Erkrankungen wie Herzinfarkt, anhaltende Herzrhythmusstörungen, Lungenembolien oder andere akute Durchblutungsstörungen werden unverzüglich versorgt. Vom unverbindlichen Beratungsgespräch über hochspezialisierte Vorsorge-Untersuchungen - das interdisziplinäre Ärzteteam steht mit vielfältigen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft für Diagnostik und Therapie zur Verfügung.
 

Kontaktdaten:
www.hgz-oa.de/herz-und-gefaesszentrum

Sie erreichen uns direkt unter den nachfolgenden Telefonnummern
in Immenstadt unter 08323 910-8950, in Kempten unter 0831 530-2217 und in Mindelheim unter 08261 797-7640.

Rund 150 Besucher erhielten viele Antworten auf ihre Fragen zu den Schwerpunktthemen Herz-rhythmusstörungen und Herzschwäche am Patiententag der 13. Herz- und Gefäßtage des Kli-nikverbund Allgäu. | Foto: Christian Wucherer
Tagungspräsident Privatdozent Dr. Martin Karch begrüßte 70 Fachärzte, Hausärzte und Pflege-fachkräfte zum Wissenschaftlichen Tag der 13. Herz- und Gefäßtage des Klinikverbund Allgäu am Klinikum Kempten. | Foto: Christian Wucherer

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