Die Luftrettung im Allgäu und der angrenzenden Region ist eine Gemeinschaftsleistung, die Leben rettet. Die beiden Rettungshubschrauber Christoph 17, stationiert in Kempten, und RK 2 der ARA Flugrettung Reutte, stehen im regelmäßigen Austausch, um eine optimale Patientenversorgung sicherzustellen – unabhängig von der Herkunft oder der Farbe des Hubschraubers.
Beide Rettungshubschrauber sind essenzielle Bestandteile der notfallmedizinischen Versorgung im Allgäu und den umliegenden Regionen. Mit ihrer schnellen Einsatzfähigkeit und modernster medizinischer Ausstattung gewährleisten sie tagtäglich die Versorgung in unwegsamem Gelände sowie auf Straßen und in urbanen Gebieten.
Christoph 17 ist in Kempten stationiert und dient seit Jahrzehnten als unverzichtbares Bindeglied zwischen Boden-, Berg- und Luftrettung im gesamten Allgäuer Raum. Der Hubschrauber ist mit hochqualifiziertem medizinischem Personal und modernster Ausrüstung ausgestattet, die es ihm ermöglichen, sowohl bei Unfällen als auch bei akuten medizinischen Notfällen schnell und effizient zu helfen.
RK 2, der Hubschrauber der ARA Flugrettung mit Standort in Reutte, ergänzt das Netzwerk der Luftrettung optimal. Seine Besatzung setzt auf umfangreiche Erfahrung und professionelle Kompetenz, insbesondere bei Einsätzen in den alpinen Regionen Tirols und des Allgäus. Der Rettungshubschrauber RK 2 verfügt über die notwendige Ausrüstung und Technik, um auch bei Dunkelheit sicher zu fliegen. Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit, nachts Windenrettungen durchzuführen, was Rettungseinsätze in schwer zugänglichen Gebieten auch in den Nachtstunden ermöglicht.
Die Bedeutung der Zusammenarbeit zeigt sich in der Einsatzkoordination durch die Leitstelle. Diese entscheidet, welcher Hubschrauber alarmiert wird, basierend auf Verfügbarkeit und Einsatzort. Christoph 17, betrieben vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK), ist der erste Ansprechpartner für die Luftrettung im Allgäu. Deckt Christoph 17 einen Einsatz ab, wird bei Bedarf auf RK 2 zurückgegriffen, der fast 45 % seiner Einsätze auf deutschem Boden absolviert.
Durch die enge Zusammenarbeit der beiden Hubschrauber und ihrer Crews werden notfallmedizinische Einsätze effizient und wirkungsvoll koordiniert, um schnelle Hilfe in den oft herausfordernden Gebieten sicherzustellen. Beide Luftrettungsstationen arbeiten mit bodengebundenen Rettungsdiensten sowie Kliniken Hand in Hand, um eine bestmögliche Patientenversorgung zu garantieren.
„Die Politik spielt auf der Autobahn keine Rolle. Was zählt, ist die schnelle und professionelle Versorgung von Patienten, sei es in unwegsamem Gelände oder auf der Straße“, betont Dr. Christian Nußbickel, leitender Hubschrauber-Notarzt des RK 2. Dr. Marius Forster, leitender Hubschrauber-Notarzt von Christoph 17, ergänzt: „Es geht um Menschenleben, und dafür arbeiten wir Hand in Hand – über Grenzen hinweg.“
Das Einsatzgebiet der beiden Hubschrauber erstreckt sich von der österreichischen Grenze über die Region Ulm bis zum Bodensee und Murnau. Insbesondere im Ostallgäu, einem Schwerpunktgebiet für Einsätze, überlappen sich die Einsatzgebiete der beiden Maschinen häufig. Christoph 17 absolviert jährlich etwa 1600–1700 Einsätze, während RK 2 rund 1000 Einsätze pro Jahr fliegt.
Die enge Zusammenarbeit zwischen den Teams zeigt sich auch in gemeinsamen Fortbildungen, wie einer kürzlich abgehaltenen Alpin-Übung auf dem Nebelhorn, bei der medizinische Crews beider Hubschrauber alpine Grundfertigkeiten trainierten und sich über medizinische Themen austauschten. „Gemeinsame Lösungen finden und voneinander lernen – das ist der Schlüssel zu noch besserer Patientenversorgung“, erklärt Dr. Nußbickel. Auch Dr. Forster sieht dies als entscheidenden Faktor: „Wir stehen regelmäßig im Austausch, durch unsere gemeinsame Tätigkeit in der Klinik Immenstadt, und finden schnell Wege, die Versorgung weiter zu optimieren.“
Bei jedem Einsatz stehen Medizin und Teamarbeit im Vordergrund. Die enge Zusammenarbeit wird durch die personelle Struktur gestärkt: Christoph 17 wird operativ vom Bayerischen Roten Kreuz betrieben, die Notärzte werden zu fast 100 % vom Klinikverbund Allgäu gestellt. Auch beim RK 2 kommen sechs Notärzte aus diesem Klinikverbund. Dr. Forster betont: „Medizin können viele, aber im Hubschrauber muss man sich blind aufeinander verlassen können. Nur so funktioniert Luftrettung, und nur so können wir das Beste für unsere Patienten leisten.“
Diese enge Vernetzung und das gegenseitige Vertrauen der Crews beider Hubschrauber sind ein großer Gewinn für die Menschen im Allgäu – denn am Ende zählt nur eines: Die bestmögliche Versorgung der Patienten.