„Als wir hier angefangen haben war es schon so, dass Unfallverletzte mit Wirbelsäulenverletzungen nach Murnau in die berufsgenossenschaftliche Klinik geflogen werden mussten. Und komplizierte Behandlungen von Wirbelsäulenerkrankungen, Tumoren und Arthrose mussten auch woanders erfolgen,“ resümieren die leitenden Ärzte des Wirbelsäulenzentrums am Klinikum Kempten. Dies sind Dr. Douglas Schildheuer, Dr. Florian Hilger, Volker Hüttig, Dr. Christoph Schul und Prof. Dr. Georg Täger aus den Kliniken für Neurochirurgie und Orthopädie und Unfallchirurgie.
Heute sind die beiden Kliniken das Rückgrat des ersten Wirbelsäulenzentrums im Allgäu, das jüngst durch die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft (DWG) anerkannt worden ist. Dazu gratulieren nicht nur die Kolleginnen und Kollegen aus den umliegenden Kliniken und Praxen sondern vor allen Dingen auch der verantwortliche Geschäftsführer des Klinikverbundes, Michael Osberghaus, der diese Schwerpunktbildung gefordert und unterstützt hatte. Ohne diese Unterstützung wäre die Entwicklung nicht möglich gewesen, stellen Christoph Schul und Georg Täger als Chefärzte der beiden großen Kliniken fest.
„Die herausragende Ausstattung der Kliniken ist dazu ein wesentlicher Grundpfeiler. Die Rettungskette, der Rettungshubschrauber, die Notaufnahme mit einem topmodernen Schockraum, eine Radiologie auf universitärem Niveau, Anästhesie und Intensivmedizin mit rund-um-die Uhr exzellenter Qualifikation und 3D-, 4D- Navigation im Operationsbereich sind nur Beispiele“, sagen Georg Täger und Florian Hilger aus dem orthopädisch-unfallchirurgischen Blickwinkel.
Die beiden Neurochirurgen Christoph Schul und Douglas Schildheuer ergänzen, dass die Behandlung gerade auch hochkomplexer Krankheitsbilder, wie Rückenmarktumore und –gefäßmißbildungen, mit Beteiligung der Nervenbahnen mikrochirurgisch, teils endoskopisch unter Überwachung der „Nervenströme“ (intra-operatives Monitoring) über Jahre am Klinikum etabliert wurde.
„Und selbstverständlich ist die Hand-in-Hand Zusammenarbeit mit dem onkologischen Zentrum ein Meilenstein um allen Menschen mit Tumorabsiedlungen an der Wirbelsäule helfen zu können“, sagt Prof. Täger, der zudem einer der wenigen offiziell anerkannten Tumororthopäden in Deutschland ist.
In einem weiteren Punkt sind sich alle Beteiligten einig: „Das alles geht nur mit unseren professionellen, leistungsfähigen und mit Freude an der Arbeit mit Patienten vorhandenen Pflegekräften. Dies ist wie überall in unserem Land auch eine der zentralen Herausforderungen.“
„Eine weitere Besonderheit ist die Vernetzung“, ergänzt Volker Hüttig aus der Praxis „dieOrthopädie“ in Markoberdorf. „Während meistens die Grenzen und Barrieren zwischen Praxis und Klinik hoch sind, hat der Klinikverbund genau diese Barrieren abgesenkt.“ Deswegen können Patienten sich darauf verlassen von „ihren“ Ärzten sowohl in der Praxis und -wenn es denn notwendig sein sollte- auch im Wirbelsäulenzentrum im Klinikum Kempten behandelt zu werden. Und genauso wichtig ist es, sagen die vier Wirbelsäulenchirurgen, dass wir nicht nur mit unseren ambulanten Patienten in der Praxis in Kempten (Praxis am Ärztehaus) Behandlungsentscheidungen treffen, sondern auch anschließend ansprechbar sind und unsere Patienten weiterbetreuen können.
Menschen mit Engstellen an der Wirbelsäule, Verschleißerscheinungen, Entzündungen und Tumoren kommen in hoher Frequenz in das Kemptener Klinikum. Deswegen werden auch Wirbelsäulenverletzte aus der Region und auch den benachbarten Regionen in hoher Zahl am Traumazentrum in Kempten behandelt.
Christoph Schul, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie fasst zusammen: „Das Wirbelsäulenzentrum Kempten bietet den Patientinnen und Patienten ein hohes Maß an Kompetenz auf allen Gebieten der Wirbelsäulentherapie sowie eine enge Verzahnung zwischen ambulanter und stationärer und gleichzeitig konservativer und operativer Therapieoptionen. Darüber hinaus halten wir am Klinikum Kempten umfassende Kenntnisse und Fertigkeit auf dem gesamten Spektrum der konservativen Orthopädie und Unfallchirurgie, der apparativen Diagnostik inklusive Röntgen, Sonographie, MRT und CT, der Interventionstherapie, der speziellen Schmerztherapie, Therapieformen wie Manuelle Therapie, Akupunktur, Entspannungstechniken, Psychosomatik, Physiotherapie und der operativen Wirbelsäulentherapie, vor.“
Patientinnen und Patienten können sich wie folgt an das Wirbelsäulenzentrum Kempten wenden:
Klinikum Kempten
Neurochirurgie
Robert-Weixler-Str. 48a
87539 Kempten
Telefon Sekretariat: 0831 530 2293
neurochirurgie@kliniverbund-allgaeu.de
Klinikum Kempten
Orthopädie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Robert-Weixler-Str. 48a
87539 Kempten
Telefon Sekretariat: 0831 530 3304
chirurgische.sprechstunden@klinikverbund-allgaeu.de
die orthopädie
Ruderartshofenerstr. 29
87616 Marktoberdorf
Telefon:
Praxis MOD 08342 896990
Praxis KF 08341 61044