Wenn Sie wüssten, dass 7% aller Flugzeuge abstürzen - würden Sie dann in ein Flugzeug einsteigen? Und wenn Sie wüssten, dass 7% der Achttausender-Besteigungen tödlich enden – würden Sie dann auf einen solchen Berg steigen?
7-8% aller Raucher erkranken im Laufe ihres Lebens an Lungenkrebs – dem immer noch tödlichsten Krebs unserer Gesellschaft.
Jeder weiß: Rauchen kann schwere und tödlich verlaufende Krankheiten verursachen. Trotzdem nehmen immer noch 25% der Bevölkerung diese Risiken bewusst in Kauf. Warum? Zum Genuss? Zur Entspannung?
Prof. Hubert Hautmann, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Pneumologie in Ottobeuren weiß, dass der geringste Prozentsatz an Rauchern es gerne tut. Im Gegenteil: die Mehrzahl der Raucher möchte aufhören. Ganze 79% aller Raucher haben schon mindestens einmal versucht aufzuhören. Die meisten scheitern jedoch.
Warum stellt das Aufhören eine so große Herausforderung dar?
Die Antwort ist einfach: Rauchen ist eine Sucht! Und zwar sowohl eine Psychische als auch eine Körperliche. In Zigaretten ist Nikotin enthalten. Dies alleine kann schon eine starke Abhängigkeit verursachen. Greift Jemand innerhalb der ersten halben Stunde nach dem Aufstehen morgens zur ersten Zigarette, muss man von einer starken Abhängigkeit ausgehen. Den Grad der Abhängigkeit kann man mit Hilfe des sogenannten Fagerström-Tests leicht selbst ermitteln.
Neben der körperlichen verursacht Rauchen vor allem eine psychische Abhängigkeit. Diese steht meist im Vordergrund. Sie zu überwinden kann nur mit einer guten und umfassenden Vorbereitung gelingen. Prof. Hautmann gibt 6 Tipps, um für die Herausforderung „Aufhören“ gerüstet zu sein:
1. Fassen Sie als erstes den Beschluss mit dem Rauchen aufhören zu wollen und meinen Sie es wirklich ernst. Die Entscheidung zum Aufhören kann nicht „so nebenbei“ getroffen werden. Denn ohne einen festen und ernstgemeinten Vorsatz lässt sich der Versuchung des Rauchens nicht lange standhalten. Gehen Sie die Sache genauso professionell an, wie wenn Sie sich zum Beispiel ein neues Auto kaufen würden.
2. Informieren Sie sich, Recherchieren Sie.
3. Suchen Sie sich Motivationsunterstützung und Hilfsmittel. Sammeln Sie Argumente, um sich später selber zu überzeugen wenn die Versuchung an die Tür klopft.
4. Lesen Sie zunächst ein Buch und besuchen Sie einen Raucherentwöhnungskurs. Informationen hierzu findet man u.a. unter www.rauchfrei-info.de
5. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Medikamente und Hilfsmittel, die Sie gerade in der Anfangszeit unterstützen können. Vor allem bei einem hohen Abhängigkeitspotential können Nikotinersatzstoffe in der ersten Zeit helfen. Die E-Zigarette, von Einzelfällen abgesehen, ist kein gutes Mittel, um mit dem Rauchen aufzuhören. Sie verlagert nur das Problem. Die ärztlichen Fachgesellschaften sprechen sich mehrheitlich gegen den Einsatz von E-Zigaretten aus.
6. Legen Sie erst dann den Tag, an dem Sie Ihre letzte Zigarette ausdrücken, bewusst fest. Und starten Sie schließlich – gut vorbereitet – in ein neues und freies Leben.
„Denken Sie an das, was Sie durch das Aufhören gewinnen und nicht an das, was Sie scheinbar verlieren“, ermutigt Prof. Hautmann all diejenigen, die mit dem Rauchen aufhören wollen.
Jeder muss selbst entscheiden, ob er mit diesem Laster Schluss machen möchte. Und Jeder muss sich ganz klar der Tatsache bewusst sein, dass Aufhören kein Selbstläufer ist, sondern „harte“ Arbeit erfordert. Aber es ist möglich!
Die mentale Vorbereitung und das mentale Durchhalten sind letztendlich entscheidend, um erfolgreich zu sein und es vor allem langfristig zu schaffen.