Aromapflege unterstützt Schulmedizin

Palliativstation begleitet Menschen in der letzten Lebensphase ganzheitlich

 

Die Aromapflege ist eine Besonderheit auf der Palliativstation am Klinikum Kempten. Dort behandelt das Team aus Ärzten und Pflegern die Beschwerden von Menschen mit unheilbaren Erkrankungen. „Düfte und Einreibungen steigern das Wohlbefinden unserer Patienten und erhöhen die Lebensqualität“, sagt Krankenpfleger und Aromaexperte Stefan Theierl. Die Aromagruppe der Palliativstation hat zahlreiche Rezepturen für Menschen in der letzten Lebensphase entwickelt. Gemischt und abgefüllt werden die Mischungen von der Kemptener Bahnhof-Apotheke. In Form von Waschungen, Einreibungen oder Raumbeduftung kommen ausschließlich naturreine Öle wie Lavendel, Rosengeranie oder Ylang Ylang zum Einsatz. Jede spezielle Mischung wirkt lindernd bei Symptomen, wie sie häufig bei sehr kranken und betagten Menschen auftreten. Für die Patienten und deren Angehörige hat die Aromagruppe eine eigene Broschüre gestaltet, in der die Mischungen und Anwendungen beschrieben werden.
Effektiv gegen Schmerzen
Betörend duftende, ätherische Öle wie Rosenöl oder Neroli (Öl aus den Blüten der Bitterorange) besänftigen Ängste und Unruhe. Dabei wird die klassische Medizin wirkungsvoll unterstützt und ergänzt. „Die wohlriechenden Düfte gehen tief ins Unterbewusstsein und sind in der Lage, Vertrauen und Wohlbefinden zu schaffen“, so Theierl, „für unsere Patienten verwandelt sich dadurch das Krankenhaus in einen Ort, an dem man sich gerne aufhält.“ Ätherische Öle wirken sehr vielfältig auf unterschiedlichen Ebenen des Menschen. Bei vielen Patienten verbessern sich etwa der Nachtschlaf, Übelkeit, Verwirrtheit oder Atemnot. Ein wichtiges Anwendungsgebiet sind auch Schmerzen.

Akute wie chronische Leiden lassen sich effektiv über die vielfältige Effekte der ätherischen Öle lindern. Dabei hebt der feine Duft zusätzlich die Stimmung und die Anwendung auf der Haut schafft ein behagliches Gefühl. Die Lebensqualität kann auf diese Weise verbessert werden, so dass sich die meisten Aromaanwender eine Arbeit ohne ätherische Öle nicht mehr vorstellen wollen. „Unsere Basis ist eine gut praktizierte Schulmedizin, aber es gibt auch Komplementärmethoden wie die Aromapflege, die sehr gut zur Entspannung beitragen können“, unterstreicht Prof. Dr. Christian Langer, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin.

Hilfsmittel für Angehörige
Da ätherische Öle ganzheitlich auf Körper, Geist und Seele wirken, bietet die Aromapflege neben der klassischen Pflege vielfältige Möglichkeiten, hilfreich einzugreifen. Die Düfte verwandeln die Krankenhaus-Atmosphäre und die Patienten bekommen das Gefühl intensiver und bewusster Zuwendung. Die Wirksamkeit der Aromapflege ist durch zahlreiche wissenschaftliche Studien bestens belegt. Nicht zuletzt ist diese Art der begleitenden Pflege auch ein wichtiges Hilfsmittel für Angehörige, die manchmal nur hilflos neben dem Bett stehen können. Das Pflegeteam leitet sie gerne etwa zu einer wohltuenden Handmassage an. Ätherische Öle sind Kommunikationshilfen: Angehörige sind dankbar, wenn sie für ihre Lieben etwas tun können. Hier kann eine Anleitung für eine Hand- und Unterarmeinreibung viel Gutes bewirken und helfen, Unausgesprochenes nonverbal zu kommunizieren, um so einen wichtigen Beitrag für eine friedvolle Atmosphäre in der letzten Lebensphase zu leisten. Aromapflege ist ein Weg aus der Sprach- und Hilflosigkeit und ermöglicht Kommunikation, wo andere Brücken fehlen.


Palliative Care ist eine »umhüllende« Behandlungsweise (lat. pallium = Mantel), eine Pflege, die lindernd und unterstützend wirkt. Schwerwiegende Erkrankungen sind häufig mit einer Vielzahl von Symptomen für die Patienten selbst und auch großen Belastungen für Angehörige und Nahestehende verbunden. Mit Aromapflege kann die verbleibende Lebenszeit Schwerstkranker und Sterbender in Geborgenheit gestaltet werden. Körperliche und seelische Beschwerden werden gelindert. Aromapflege unterstützt sanft und wirksam und trägt so zu einer Besserung der Gesamtbefindlichkeit bei. Sie ist immer als begleitende Maßnahme zu verstehen und ersetzt keine medizinische Behandlung.

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