Medizinische Schwerpunkte & Leistungsspektrum Anästhesie und Intensivmedizin an der Klinik Oberstdorf
Anästhesie
Allgemein
Im ambulanten OP-Zentrum werden lediglich ambulante Operationen durchgeführt, welche es dem Patienten ermöglichen, die Klinik noch am Tag des Eingriffes wieder verlassen zu können. Auf diese Weise ermöglichen wir Ihnen die Regenation in gewohnter und heimischer Umgebung.
Vor der ambulanten Operation
Im Vorfeld einer ambulanten Operation findet ein Prämedikationstermin in der Ambulanz statt (bei weiter Anreise ggf. Prämedikation am OP-Tag).
Am Vortag der OP wird der Patient um 14:00 Uhr durch eine Ambulanzmitarbeiterin telefonisch an die bevorstehende Operation erinnert.
Vor der bevorstehenden Operation ist es wichtig, eine Betreuungsperson (Ehegatte, Verwandter, Freund, Nachbar) zu organisieren, welche sich in den ersten 24 Stunden nach dem Eingriff um Sie kümmert. Bitte bedenken Sie, dass Sie 24 Stunden nach der Operation kein Fahrzeug lenken, Maschinen bedienen oder aktiv im Straßenverkehr teilnehmen dürfen.
Während und nach der Operation
Der Vorteil einer ambulanten Operation liegt in der kurzen Aufwachphase und somit in einer nur sehr begrenzten Verweildauer im Aufwachraum. Bei einer ambulanten Operation finden die Operation selbst sowie die Entlassung am selben Tag statt. Vor, während und nach dem Eingriff werden Sie durch geschultes Personal überwacht und betreut. Anschließend an die Operation findet eine Visite durch einen Operateur bzw. einen Anästhesisten statt, welcher die Entlassung freigibt, sobald die Kreislauf- und Wundverhältnisse stabil sind. Anschließend kann sich Ihr Körper in gewohnter, heimischer Umgebung regenerieren.
Um eine optimale Nachbehandlung zu gewährleisten, erhalten Sie bei der Entlassung Ihre Schmerzmedikation sowie die Entlasspapiere. Das Versorgungsangebot des ambulanten OP-Zentrums wird durch die Möglichkeit zur stationären Aufnahme bei kritischem Gesundheitszustand abgerundet.
Wir möchten, dass Sie die OP bestmöglich überstehen. Deshalb laden wir Sie vorher zu einem persönlichen Aufklärungsgespräch ein. Dabei sprechen wir über die Art der OP, über Ihre Wünsche und Ängste. Danach schlagen wir Ihnen die schonendste und gleichzeitig effektivste Art der Narkose bzw. Anästhesie für den bevorstehenden Eingriff vor.
Allgemeinnarkose
Bei diesem Verfahren werden Sie in einen schlafähnlichen Zustand versetzt. Dies geschieht durch die Gabe von Schmerz-, Schlaf- und ggf. muskelentspannenden Medikamenten. Modernste Narkosegeräte übernehmen Ihre Atemfunktion und erhalten die Narkose mit so genannten Inhalationsanästhetika aufrecht. Während Sie „schlafen“, werden Ihre Körperfunktionen kontinuierlich überwacht.
Dazu gehört neben EKG, Blutdrucküberwachung und Sauerstoffsättigung auch das Monitoring des Gehirns zur Bestimmung der Narkosetiefe. Um das für Sie unangenehme Auskühlen des Körpers zu vermeiden, verwenden wir Wärmesysteme, mit denen die Temperatur des Körpers aufrecht erhalten wird. Während der gesamten Narkosedauer werden Sie von einem Anästhesisten sowie einer Pflegefachkraft versorgt. Allgemeinnarkosen können bei fast jeder Art von Operation eingesetzt werden.
Spinalanästhesie (Periduralanästhesie)
Bei der umgangssprachlich bezeichneten „Rückenmarksnarkose“ werden Eingriffe an den unteren Extremitäten, an Unterbauch oder Becken möglich. Je nach Ihrem Wunsch bleiben Sie während des Eingriffes wach oder Sie lassen sich in einen leichten Schlaf versetzen. Zur Schmerzlinderung bei einer Geburt oder bei/nach großen bauchchirurgischen Eingriffen wird der Periduralkatheter eingesetzt.
Regionale Nervenblockaden
Durch die Betäubung von Nervenbündeln können gezielt einzelne Areale an Extremitäten so betäubt werden, dass ein chirurgischer Eingriff möglich ist.
Dabei werden mit Hilfe von Ultraschall oder Abgabe von leichten Stromimpulsen die Nervenbündel mit Lokalanästhetika „umspült“, so dass die gewünschte Wirkung erreicht wird. Auch diese Form kann in Kombination mit der Allgemeinanästhesie angewendet werden, um Schmerzen nach der Operation zu reduzieren.
Bei allen Narkosearten werden Sie ständig vom Anästhesie-Team versorgt und mit Hilfe unserer Apparate überwacht.
Patientensicherheit
Das Thema "Patientensicherheit" spielt vor allem im Bereich der Anästhesie und Intensivmedizin eine übergeordnete Rolle. Allen Mitarbeitern in unserem Haus liegt es am Herzen, Sie als Patienten umfangreich aufzuklären und Ihnen eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Während Ihres Krankenhausaufenthaltes kommen Sie mit vielen Menschen unterschiedlicher Berufsgruppen in Kontakt, die an Ihrer Behandlung beteiligt sind. Aus diesem Grund muss beispielsweise sichergestellt sein, dass Ihre Identität zu jedem Zeitpunkt bekannt ist und alle Verantwortlichen wissen, welcher Eingriff bei Ihnen an welcher Stelle des Körpers vorgenommen wird. Um dies sicherzustellen, setzen wir zu Ihrer Sicherheit z.B. folgende Qualitätsmaßnahmen um:
- Abfrage von Namen, Geburtsdatum und Eingriffsart vor dem Eingriff
- Markierung der betroffenen Körperstelle mit einem nicht abwaschbaren Stift
- Abfrage von Name, Geburtsdatum und Eingriffsart unmittelbar vor der Anästhesie (Narkose)
- Abarbeitung einer Sicherheitscheckliste unmittelbar vor dem Eingriff im OP
Wenn Sie während Ihres Aufenthaltes mehrfach nach Ihren persönlichen Daten und dem geplanten Eingriff gefragt werden, besteht kein Anlass verunsichert zu sein. Unsere Mitarbeiter kennen Sie und Ihren persönlichen Behandlungsplan.
Wenn Sie genauere Informationen wünschen oder Abweichungen bemerken, kommen Sie jederzeit auf uns zu.
Wärmemanagement
Der Wärmehaushalt spielt eine große Rolle vor, während und nach operativen Eingriffen. Damit es nicht zu unerwünschten Komplikationen wie Gerinnungs- , Herzrhythmus- oder Wundheilungsstörungen kommt, werden Sie vor und während der Operation gewärmt. Gegebenenfalls kann ein unangenehmes Kältezittern dadurch vermieden werden.
Blutmanagement
Um die Notwendigkeit einer Fremdbluttransfusion so gering wie möglich zu gestalten, bieten wir die Möglichkeit einer Eigenblutspende in Form einer maschinellen Autotransfusion (MAT) an.
Bei diesem Verfahren wird während oder nach einer Operation mittels eines so genannten Cellsaver-Systems Blut des Patienten aus dem Operationsgebiet aufgefangen und wiederaufbereitet, um es anschließend dem Patienten zeitnah wieder zurückzuführen. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass das Risiko von Transfusionszwischenfällen minimiert werden kann.
Kein Aufwachen während der Operation
Um zu vermeiden, dass Sie während einer Operation wach werden, verwenden wir das Gerät Narcotrend®, welches Ihr Hirnstrombild (Elektroenzephalogramm - EEG) automatisch ermittelt und interpretiert.
Die Aufzeichnung und computergestützte Auswertung des EEG bieten eine Reihe von Vorteilen:
- Kontrolle der Schlaftiefe während der Narkose
Eine kontinuierliche EEG-Überwachung während der Narkose erleichtert die Kontrolle der Schlaftiefe des Patienten. Dadurch lassen sich Narkosemittel besser dosieren. Unnötig lange Verweildauern im Aufwachraum bzw. zur Nachbeatmung auf der Intensivstation werden vermieden. - Frühzeitiges Erkennen von Gefahrensituationen
Mögliche Gefahrenstuationen für den Patienten, wie z.B. eine Unterversorgung mit Sauerstoff oder das Auftreten von Krampfpotenzialen, lassen sich durch eine EEG-Kontrolle frühzeitig erkennen.
Die Dosierung der "Narkosemedikamente" kann mit Unterstützung dieses Gerätes an das Alter, das Geschlecht und an den Allgemeinzustand des Patienten angepasst werden.
Schmerztherapie
Bei uns müssen Sie keine Schmerzen leiden. Unser Schmerzkonzept sieht vor, dass Sie durch das Pflegepersonal schnell und unkompliziert in ausreichendem Maße Schmerzmittel erhalten, so dass Ihr Befinden immer gut erträglich bleibt. Das Pflegepersonal wird Sie außerdem regelmäßig nach Ihren Schmerzen befragen. Durch diese Kontrollen brauchen Sie auch keine Angst vor Überdosierungen haben.
Bedenken Sie dabei bitte, dass eine zu sparsame Schmerzmitteleinnahme aus Angst vor Nebenwirkungen zum Beispiel zu Stressreaktionen des Herzens mit schweren Komplikationen führen kann.
Wir bieten Ihnen, wo es möglich und sinnvoll ist, zusätzlich die Anlage eines Schmerzkatheters an, der direkt an den betroffenen Nervenbahnen wirkt.
Welche Unterlagen muss ich zur Vorbereitung für die Narkose mitbringen?
Bitte bringen Sie sämtliche aktuellen Befunde Ihres Hausarztes oder Ihrer behandelnden Ärzte mit, ggf. auch alte Arztbriefe, Operationsberichte, Allergieausweise, Blutgruppenausweise usw., sodass wir uns bei dem Vorstellungsgespräch ein umfassendes Bild von Ihrem Gesundheitszustand machen können. Dies dient Ihrer und unserer Sicherheit.
Soll ich vor der Operation meine Medikamente einnehmen?
Ausdrücklich ja! Alle wichtigen Medikamente (Herz- oder Kreislaufmittel, Asthma- oder Epilepsiemedikamente) werden ganz normal mit einem Schluck Wasser eingenommen. Verzichtbar sind Vitaminpräparate oder homöopathische Mittel und ähnliches.
Nicht genommen werden Antidiabetika inklusive Insulin, da Sie morgens nüchtern bleiben! Dieses Thema wird während der Prämedikation ausführlich mit Ihnen erörtert. Die Stationen erhalten von der Anästhesie entsprechende Hinweise.
Warum darf ich vor der Operation nichts mehr essen oder trinken?
Unter einer Allgemeinanästhesie (Narkose) ist das Bewusstsein des Patienten ausgeschaltet. Dies bedeutet, dass wichtige Schutzreflexe wie Hustenreflex und Würgereflex und der reflektorische Verschluss der Luftröhre ausgeschaltet sind. Dadurch besteht die Gefahr, dass Mageninhalt aufsteigt und in Luftröhre und Lunge gelangt. Diesen Vorgang nennt man Aspiration. Bei kurz zurückliegender Nahrungsaufnahme ist von einem relativ hohen Mageninhalt mit der Gefahr einer Aspiration auszugehen. Durch eine Aspiration können eine Lungenentzündung oder schwere, bleibende Schäden am Lungengewebe hervorgerufen werden.
Auch unter Regionalanästhesien sind in seltenen Fällen Komplikationen denkbar, die zur Behandlung eine Allgemeinanästhesie notwendig machen. Somit gilt auch hier das präoperative Nüchternheitsgebot. Deshalb unsere Bitte: Sechs Stunden vor der Anästhesie nichts mehr essen und trinken. Ausnahme: Bis zwei Stunden vor einer Anästhesie können klare Flüssigkeiten getrunken werden, ebenso die mit Ihrem Anästhesisten besprochenen Medikamente (Vorbereitungstabletten), die mit etwas Wasser geschluckt werden dürfen.
Kann ich Schmuck oder Zahnprothesen anbehalten? Wie sieht es mit Make-Up am OP-Tag aus?
Schmuck, Uhren, Brillen, Hörgeräte usw. werden aus hygienischen, aber auch aus Gründen der Sicherheit schon im Zimmer abgenommen und im Safe verschlossen. Herausnehmbare Zahnprothesen müssen ebenfalls zurückgelassen werden. Make-up und Nagellack bitten wir ausdrücklich nicht aufzulegen, da die Überwachung dadurch erschwert werden kann. Bitte fragen Sie Ihren Anästhesisten dazu.
Wann kann ich nach einem ambulanten Eingriff wieder nach Hause?
Nach ambulanten Operationen in Vollnarkose müssen Sie in der Regel etwa drei bis vier Stunden bei uns im Aufwachraum und/oder auf der Station verweilen, bevor wir Sie nach Hause entlassen können.
Ist nach einer Narkose etwas zu berücksichtigen?
Ja, Sie sollten den restlichen Tag ruhig angehen und für 24 Stunden kein Fahrzeug führen, keine Unterschriften leisten und keine Maschinen bedienen.
Wie stark werden meine Schmerzen nach der Operation sein?
In der Regel sind Schmerzen nach einer Operation nicht vollständig zu vermeiden, sie können aber – insbesondere bei Verwendung von regionalen Anästhesietechniken - auf ein erträgliches Maß beschränkt werden. In unserem Hause existiert seit Jahren ein gut etablierter Schmerztherapiestandard, der Ihnen hilft, sofort bei den ersten Anzeichen von Schmerzen kompetente Hilfe zu erhalten.
Um Ihnen die Zeit nach der Operation so angenehm und schmerzfrei wie möglich zu machen, wird bereits während des Eingriffs die Dosierung der Schmerzmittel auf den erwarteten Bedarf abgestimmt. Nach Ende der Operation kann die Behandlung jederzeit nach Ihrem individuellen Bedarf verändert werden. Dies ist besonders gut möglich, da Sie die unmittelbare Phase nach einer Operation unter unserer Betreuung im anästhesiologischen Aufwachraum verbringen. Dort kümmern sich geschulte Mitarbeiter der anästhesiologischen Klinik um Sie. Fragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt der Anästhesie-Abteilung oder die Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter der Pflege auf Ihrer Station.
Warum habe ich nach einer früheren Narkose gefroren?
Es gibt verschiedene Ursachen für eventuell auftretendes postoperatives Kältezittern (Shivering). Ohne wärmeerhaltende Maßnahmen kühlt der Körper im klimatisierten Operationssaal aus. Ebenso können manche für die Anästhesie verwendeten Medikamente sowie Anästhesie-Techniken zu Shivering führen.
Um das zu vermeiden, kümmern wir uns intensiv um die Wärmeerhaltung. Dazu verwenden wir spezielle Warmluft-Heizdecken sowie gewärmte Infusionen. Der Erhalt der Körperwärme dient nicht nur Ihrem Komfort, sondern verringert auch die Blutungsneigung sowie die Gefahr von Wundinfektionen.
Durch Abdeckungen und Wärmesysteme außerhalb des OP-Gebietes kann man versuchen, den Wärmeverlust so gering wie möglich zu halten. Neben warmen Decken verwenden wir im Aufwachraum auch bestimmte Anästhetika, um das unangenehme Shivering wirkungsvoll zu behandeln.
Kann ich während der Narkose wach werden?
Mit Hilfe der heute verfügbaren Medikamente kann die Narkosetiefe sehr genau und rasch reguliert werden. Nachdem Sie eingeschlafen sind, überprüft Ihr Anästhesist neben den lebenswichtigen Organfunktionen ständig auch die Narkosetiefe. Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen, dass Sie während der Operation wach werden. Neben der vollkommenen Schmerzfreiheit achten wir darauf, bis zum Operationsende eine ausreichende Narkosetiefe beizubehalten. Da die modernen Anästhesiemedikamente sehr gut steuerbar sind, ist dies kein Problem und bedeutet keine unnötige Verlängerung der Anästhesie.
Bekomme ich eine Bluttransfusion?
Auch bei ausgedehnten Operationen ist bei uns die Gabe von Fremdblut eine absolute Ausnahme. Um das sicherzustellen, sammeln wir, wenn nötig, während der Operation sowie in den Stunden danach Ihr eigenes Blut und stellen daraus unter Zuhilfenahme einer speziellen Aufbereitungsmaschine (Maschinelle Autotransfusion/MAT oder Cellsaver genannt) eine frische Blutkonserve aus Ihrem eigenen Blut her.
Nachdem wir viele Jahre die so genannte Eigenblutspende angeboten haben, geben wir dem o.g. Verfahren der maschinellen Autotransfusion eindeutig den Vorzug, da wir hier flexibler auf den tatsächlichen Blutbedarf reagieren können und Infektionen der Blutkonserve, Schäden durch die Lagerung oder die Verwechslung der Konserve im Gegensatz zur Eigenblutspende ausgeschlossen werden.
Wann bin ich wieder richtig wach?
Schon wenige Minuten nach der Operation atmen Sie wieder ausreichend selbst und wir können uns mit Ihnen verständigen. Häufig werden Sie diesen Zeitpunkt aber nicht sehr bewusst wahrnehmen, so dass Sie für Aktivitäten wie Lesen, Fernsehen u.Ä. häufig erst nach einigen Stunden wieder wach genug sind.
Muss ich nach einer Operation erbrechen?
Die bei uns verwendeten modernen Medikamente lösen wesentlich seltener als früher Übelkeit aus. Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie generell zur Übelkeit neigen bzw. Ihnen nach Operationen schon einmal übel war. Wir beginnen dann bereits bei der Narkoseeinleitung mit vorbeugenden Maßnahmen.
Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen kann es in Ausnahmefällen und/oder bei besonderer Veranlagung zu Übelkeit nach der Operation kommen, die sich jedoch durch Medikamente in der Regel schnell in den Griff bekommen lässt.
Ab wann kann ich wieder essen und trinken?
Im Grunde genommen kann man sagen: „Sobald Sie wieder Lust dazu haben.“ Um Übelkeit oder Erbrechen zu vermeiden, sollten Sie in der Regel zwei bis drei Stunden nach einer Operation mit dem Trinken warten. Sollten Sie eine Spinal- oder Periduralanästhesie erhalten haben, können Sie wieder trinken, wenn Sie das erste Mal Ihre Blase entleert haben.
Kann ein bleibender Schaden durch eine Regionalanästhesie entstehen?
Alle für die Regionalanästhesie verwendeten Materialien und Medikamente wurden speziell im Hinblick darauf entwickelt, das Risiko einer Nervenschädigung möglichst auszuschließen. Bleibende Schäden sind daher heute extrem selten.
Was ist, wenn die Dauer der Regionalanästhesie nicht für die Dauer der OP ausreicht?
Sie müssen keine Schmerzen erleiden, wenn die Dauer der Regionalanästhesie nicht für die Dauer der OP ausreicht. Sie erhalten dann ein Schmerzmittel intravenös verabreicht. Im Übrigen kann zu jedem Zeitpunkt auf eine Allgemeinanästhesie übergegangen werden.
Bin ich während der Operation in Regionalanästhesie wach?
Wenn Sie wünschen, können Sie während der Operation wach bleiben oder aber ein mildes Schlaf- und Beruhigungsmittel erhalten.
- Narkose (altgriechisch νάρκωσις, nárkōsis - neugriechisch νάρκωση, nárkosi, „In-Schlaf-Versetzen“)
- Anästhesie (altgr. ἀν- αν- ,ohne‘ und αἴσϑησις aisthesis, Wahrnehmung, Empfindung‘)
Eine Narkose/Anästhesie ist ein Zustand, in dem chirurgische, diagnostische und therapeutische Eingriffe ohne Schmerzempfindungen oder Abwehrreaktionen durchführbar sind.
Dabei stehen Ihre Sicherheit und der Behandlungserfolg stets im Vordergrund.
Neben unserem hochmotivierten und erfahrenem Ärzte- und Pflegeteam verfügt unsere gesamte Abteilung über modernste Apparate und Geräte.
Das OP-Management stellt die OP-Ressourcen (OP-Säle, Personal usw.) für alle an den Kliniken operativ tätigen Abteilungen, Ärzte sowie Belegärzte bereit. Die enge Koordination und ausgefeilte Organisation führt zu einem reibungslosen Ablauf und einer optimalen Nutzung der sechs Operationssäle in Immenstadt.
Wir haben für diesen Bereich eigens ein OP-Statut ausgearbeitet. Wir treffen uns zu regelmäßigen Sitzungen und nehmen eine tägliche Planung und Sichtung der OP-Programme vor.
Unsere Aufgaben:
- Planung und Koordination des OP-Plans und der OP-Kapazitäten
- Vorplanung der OP-Säle
- Risk-Management
- Erfassung von Kennzahlen/Statistiken zur Saalauslastung
- Transparenz und klare Regelungen durch das OP-Statut
- wirtschaftliches Arbeiten durch Steigerung der Effizienz
Intensivmedizin
- enge Zusammenarbeit mit Schockraumteam
- innerklinisches Herzalarmteam
- postoperative Betreuung nach großen oder schwierigen Operationen und bei schweren Vorerkrankungen
- differenzierte Beatmungstherapie mit modernen Intensivrespiratoren
- differenzierte enterale und parenterale Ernährungstherapie
- Kreislauftherapie unter kontinuierlicher Pulskonturanalyse mit PICCO 2
- Nierenersatzverfahren (SLEDD und kontinuierliche veno – venöse Hämodiafiltration)
- intraaortale Gegenpulsation mittels IABP
- differenzierte Blut- und Blutkomponententherapie (Faktorenkonzentrate)
- invasive therapeutische Hypothermieverfahren nach Reanimation
- kontinuierliche Fort- und Weiterbildung des ärztlichen und pflegerischen Personals
- Studentenausbildung
- Bronchoskopie (endoskopische Spiegelung der Bronchien
- transösophageale Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung des Herzens über die Speiseröhre)
- extrakorporale Lungenunterstützungsverfahren („interventional lung assist“)
Die Intensivstation der Klinik Immenstadt besitzt für das Fach Anästhesiologie eine Weiterbildungsermächtigung für die „Zusatz-Weiterbildung Intensivmedizin (WO 2004)“ und „Fakultative Weiterbildung Spezielle Anästhesiologische Intensivmedizin (WO 1993)“ für jeweils 12 Monate.
Wir arbeiten in einem 3-Schicht-System mit Früh-, Spät-, und Nachtdienst. Der Tages- und Nachtrhythmus ergibt sich durch feste, sich wiederholende pflegerische, ärztliche, physiotherapeutische Maßnahmen, Behandlungen sowie Übergabezeiten und Visiten. Aus diesem Grund sind die Besuchszeiten auf unserer Station von
- 14:00 – 17:00 Uhr
In diesem Zeitraum stehen wir ihnen auch für Informationsgespräche gerne zur Verfügung. An der Türe der Intensivstation befindet sich eine Klingel und eine Sprechanlage. Melden sie sich zum Besuch an und wir werden uns zeitnah um sie kümmern. Unvorhersehbare Situationen und Notfälle führen manchmal zu Wartezeiten, die sich leider nicht vermeiden lassen. Dafür bitten wir Sie um Verständnis.
Bitte beachten Sie auch, dass Besuche für schwerkranke Patienten sowie für Mitpatienten sehr anstrengend sein können. Deshalb dürfen immer nur 2 Personen an das Patientenbett gehen. Kinder unter 14 Jahren können nur in Ausnahmefälle und nur in Rücksprache mit dem Pflegepersonal zu Besuch kommen.
Sollte es Ihnen aus beruflichen Gründen nicht möglich sein, unsere Besuchszeiten einzuhalten, dann sprechen sie mit der zuständigen Pflegekraft. Sie ermöglicht Ihnen einen anderen Zeitpunkt.
Sie erreichen uns unter Tel. 08323 910-310
Auf unserer Station liegen Patienten, bei denen lebenswichtige Funktionen des Körpers stark beeinträchtigt oder gestört sind. Zur Überwachung der verschiedenen Organsysteme, wie z.B.: Herz, Lunge, Niere etc. gibt es medizinisch–technische Hilfsmittel.
Der Monitor über dem Patienten dient der Kontrolle von Herzfrequenz, Blutdruck, Sauerstoffversorgung und Körpertemperatur. Können Patienten aufgrund ihrer Erkrankung alleine nicht mehr atmen, übernimmt diese Funktion eine Beatmungsmaschine. Über Infusionspumpen werden Flüssigkeit, Ernährung, Medikamente (u.a. Schmerzmittel) verabreicht. Spezielle Therapieverfahren erklären wir Ihnen gerne bei Bedarf.
Die Intensivmedizin der Klinik Immenstadt wird im Rahmen einer interdisziplinär anästhesiologisch geführten Intensivstation praktiziert.
Dabei steht insbesondere die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Fachdisziplinen (Innere Medizin, Kardiologie, Chirurgie, Anästhesiologie, Gynäkologie etc.) im Vordergrund. Darüber hinaus ist eine enge Einbeziehung von Physiotherapie, Seelsorge und Sozialdienst für uns selbstverständlich.
Die interdisziplinäre Intensivstation ist eine 16-Betten-Station auf der täglich schwerstkranke Menschen versorgt werden. Von den zwölf Intensivbetten sind sechs mit maschineller Beatmungstherapie ausgestattet. Weitere sechs Betten werden als Intermediate-Care geführt. Dort werden Patienten betreut, bei denen eine kontinuierliche Überwachung der Kreislaufsituation nötig ist. Der Aufwachraum zur postoperativen Überwachung ist ebenfalls Teil der Intensivstation und ist mit acht Plätzen ausgestattet.
Unsere Intensivmedizin verfügt über hochmoderne Überwachungs- und Therapieeinheiten sowie ein neuestes elektronisches Patientenmanagement- und Dokumentationssystem.
Der Patient steht als Mensch im Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit. Im Rahmen unseres Pflegeverständnisses bieten wir unseren Patienten eine professionelle und fachgerechte Krankenpflege. Unsere Pflege ist individuell geplant, Patientenbezogen, aktivierend und ganzheitlich orientiert. Dadurch gewährleistet unser Team eine prozessorientierte geplante Patientenversorgung die sich unter Berücksichtigung der individuellen Ressourcen und an der pflegerischen Problemstellung orientiert. Pflegerelevante Konzepte wie Bobath und Kinästhetik sowie die Basale Stimulation bei wahrnehmungs- und bewegungseingeschränkten Menschen finden bei jedem unserer Patienten ihre tägliche Anwendung.
Aktuelle Lagerungstechniken, Frühmobilisation und die Möglichkeit für Angehörige, sich aktiv in den Pflegeprozess einzubinden sowie die Erkenntnisse der modernen Wundtherapie sind für unser Pflegeteam unerlässlich.
Es ist uns ein großes Anliegen, unseren Patienten eine wissenschaftlich fundierte Krankenpflege anzubieten und sie in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen und zu fördern.
Die persönliche Betreuung der Patienten ist den Ärzten und Pflegekräften unserer Station besonders wichtig. Schwerstkranken Menschen und deren Angehörigen in kritischen Lebensphasen menschlich und fachlich kompetent zu betreuen ist die Hauptaufgabe unserer Station.
Alle pflegerische Prophylaxen und Maßnahmen werden nach vorgegebenen Standards durchgeführt, welche kontinuierlich überprüft und aktualisiert werden.
Regelmäßige Fortbildungen, Geräteeinweisungen, Mitarbeitergespräche und Teambesprechungen sind für unsere Pflegekräfte selbstverständlich. Die Teilnahme an der Fachweitebildung für Anästhesie- und Intensivpflege wird sehr gefördert.
Neue Mitarbeiter und Krankenpflegeschüler werden anhand des Einarbeitungskonzeptes und des Leistungskataloges unserer Station durch qualifizierte Mentoren eingearbeitet und ausgebildet.
Wir bitten Sie, vor dem Betreten und nach dem Verlassen des Patientenzimmers Ihre Hände zu desinfizieren. Den dafür nötigen Desinfektionsmittelspender finden Sie an jeder Eingangstüre. Patienten, die in Ihrem Bewusstsein eingeschränkt sind, scheinen zu schlafen und haben die Augen meist geschlossen. Trotzdem werden vertraute Berührungen, Gerüche, Geräusche und Stimmen oft wahrgenommen, selbst wenn keine Reaktion darauf erkennbar ist. Fassen Sie Ihren Angehörigen ruhig an, sprechen Sie mit ihm und erzählen Sie ihm aus ihrem alltäglichen Leben und aus seinem gewohnten Umfeld.
Während seines Aufenthaltes auf unsere Station benötigt Ihr Angehöriger meist sehr wenige persönliche Dinge. Pflegemittel wie Rasierer, Duschbad, Hautcreme, Parfüm etc. oder Bilder von Ihnen oder den Enkelkindern können Sie natürlich gerne vorbeibringen, denn sie schaffen eine vertraute Atmosphäre. Wertgegenstände wie Schmuck oder Bargeld lassen Sie bitte zu Hause, da wir keine Haftung dafür übernehmen können, wenn diese nicht sicher verwahrt werden. Blumen sind aus hygienischen Gründen leider nicht gestattet. Speisen und Getränke, sofern Ihr Angehöriger diese zu sich nehmen kann, sollten Sie vorher mit dem Pflegepersonal absprechen.
Natürlich sollen diese Seiten nicht das persönliche Gespräch mit Ihnen ersetzen. Fragen Sie uns wenn Sie etwas nicht verstehen oder ihnen unklar ist. Teilen Sie uns Ihre Anregung aber auch Kritik mit. Schließlich haben wir ein gemeinsames Ziel: Ihrem Angehörigen zu helfen, so rasch wie möglich einen Zustand zu erreichen, welcher die Überwachung, die Therapie und eine Intensivpflege nicht mehr nötig macht.