Medizinische Schwerpunkte & Leistungsspektrum der Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Klinik Immenstadt
Haarbalg- oder Steißbeinfisteln entstehen meist infolge einer Entzündung durch eingewachsene Haare im oberen Anteil der Gefäßfurche. Ohne Operation ist eine dauerhafte Heilung nicht möglich. In der Regel findet der Eingriff in Vollnarkose im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes statt. In geeigneten Fällen wird versucht die Wunde durch Nähte zu verschließen, häufig ist aber eine offene Wundbehandlung mit zahlreichen Verbandswechseln erforderlich.
Die Chirurgie von Brüchen (Hernienchirurgie) stellt mit über 200 Eingriffen pro Jahr einen wichtigen Bestandteil des Operationsspektrums unserer Klinik dar. Behandelt werden außer den häufigen Leistenbrüchen auch Nabel- und Narbenbrüche sowie seltenere Bruchformen. In Anlehnung an aktuellste Neuentwicklungen auf diesem Gebiet nutzen wir an der Klinik Immenstadt alle operativ-technischen Möglichkeiten.
Wir bieten Bruchoperationen nach konventionellen sowie nach minimalinvasiven laparoskopischen Verfahren für Patienten jeden Alters an.
Die konventionelle Operation mit Implantation eines Kunststoffnetzes ist eine gut untersuchte Methode mit geringen Rezidivraten (Rezidiv = erneutes Auftreten derselben Erkrankung). Die rasche und unkomplizierte Versorgung ermöglicht es, einen Großteil der Eingriffe ambulant, zum Teil auch unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) durchzuführen.
Mit dieser Methode konkurriert das laparoskopische Verfahren, welches in bestimmten Fällen Vorteile bietet. Hierbei kommt minimalinvasive Technik zum Einsatz, bei der durch einen kleinen Schnitt ein Kunststoffnetz von innen an der Bauchwand fixiert wird.
Alle Eingriffe werden in eine nationale Qualitätssicherungsstudie (www.herniamed.de) eingebracht, analysiert und nachbeobachtet. Der Vorteil für unsere Patienten besteht darin, dass unsere erfahrenen Operateure aufgrund der Datenerfassung über die neuesten Erkenntnisse und Auswertungen informiert sind und bei den Eingriffen die aktuellsten und am besten geeigneten Methoden und Materialien anwenden.
Ein besonderer Schwerpunkt unserer Klinik liegt in der Schilddrüsenchirurgie.
Alle Schilddrüseneingriffe werden unter Einhaltung hoher Sicherheitsstandards entsprechend den aktuellen Leitlinien durchgeführt. Zur Schonung der Stimmband-Nerven kommt immer eine Nervenstimulation (Neuromonitoring) und die Verwendung einer Lupenbrille zum Einsatz. Mit diesem Verfahren können während der Operation Nerven gezielt identifiziert werden, indem man sie elektrisch stimuliert und die Reaktion aufzeichnet. Ziel ist es, den Stimmbandnerv (Nervus laryngeus recurrens) nicht zu verletzen.
Nach heutiger Auffassung sind die oben genannten Maßnahmen in besonderem Maße geeignet, die Komplikationsraten in Bezug auf Läsionen des Nervus recurrens und permanente Beeinträchtigungen der Nebenschilddrüsenfunktion zu minimieren.Es besteht die Möglichkeit, das Schilddrüsengewebe während der Operation durch einen Pathologen untersuchen zulassen (Schnellschnittuntersuchung).
Das lateinische Wort „Viscera“ steht für „Eingeweide“, umgangssprachlich wird häufig der Ausdruck „Bauchchirurgie“ verwendet. Es geht in diesem Spezialgebiet der Chirurgie um Operationen an den folgenden Organen:
- Blinddarm (Appendix)
- Dickdarm, Kolon, Rektum
- Dünndarm
- Galle
- Magen
- Milz
- Leber, Bauchspeicheldrüse, Speiseröhre
Viele dieser Operationen können minimal-invasiv laparoskopisch, also über kleine Schnitte unter Zuhilfenahme spezieller optischer Apparaturen durchgeführt werden.
Dank der engen Zusammenarbeit mit der Klinik für Innere Medizin werden unsere Patienten - häufig bereits im Vorfeld interdisziplinär versorgt.
Nach einer größeren Operation oder bei schweren Erkrankungen werden unsere Patienten auf der Intensivstation gemeinsam mit den Ärzten der Klinik für Anästhesie- und Intensivmedizin behandelt.
Als Weichteiltumoren werden Tumoren verschiedener Gewebe bezeichnet. Sie kommen relativ häufig vor. Die meisten von ihnen sind gutartig.
Der Begriff „Tumor“ sagt in der Medizin nichts darüber aus, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Befund handelt.
Am häufigsten sind Veränderungen des Fettgewebes (Lipome) und sogenannte Atherome (Grützbeutel). Hierbei handelt es sich um abgestorbene Hautzellen und Talg, die eine Talgdrüse verstopfen und zur Schwellung führen.
Die Entfernung kann häufig ambulant erfolgen. Alles entnommene Gewebe wird vom Pathologen untersucht um seltene bösartige Veränderungen zu erkennen.