Schmerzen in Fuß oder Wade können harmlos sein. Sie lassen oft auch nach, wenn man das Bein hochlegt. Doch sie können auch das Zeichen für eine Thrombose sein, die unbehandelt zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie führen kann. Thrombosen und Lungenembolien sowie Herzschwäche sind die beiden großen Themen eines Patiententages am Freitag, 14. Juli von 14 – 16 Uhr , im Ärztehaus am Klinikum Kempten. Die Veranstaltung ist Teil der Allgäuer Herz- und Gefäßtage, die heuer – nach dreijähriger Corona-Pause - zum elften Mal stattfinden. Veranstalter ist das Herz- und Gefäßzentrum (HGZ) Oberallgäu-Kempten im Klinikverbund Allgäu mit Standorten in Kempten und Immenstadt.
Nicht ohne Grund bezeichnet Professor Dr. Wulf Ito Thrombosen als „stille Killer“. Ito, Chefarzt des HGZ und Tagungspräsident, erklärt, dass die Blutpfropfen am Anfang oft nicht bemerkt werden. „Sie kommen häufig aus heiterem Himmel und können Menschen jedes Alters treffen.“ In seinen Augen werde auch eine nachfolgende Lungenembolie als gefährliche Komplikation noch viel zu häufig unterschätzt: „Wir müssen früher mit einer Embolie rechnen.“ Das gleiche gelte für die Herzinsuffizienz. „Wenn die Krankheit früh erkannt wird, lässt sich der Verlauf besser beeinflussen.“ Zu beiden Themenkomplexen werden anerkannte Experten aus der Region kurze Referate halten und anschließend für Fragen zur Verfügung stehen. Der Besuch des Patiententags ist kostenfrei.
Wann muss ich an eine Thrombose denken? Mit dieser Frage eröffnet Dr. Matthias Graf von der Internistischen Facharztpraxis in Immenstadt und Oberarzt am HGZ die Vortragsreihe. Dr. Thomas Leitenstorfer vom Zentrum für Innere Medizin und Dialyse in Kempten beschäftigt sich mit der Lungenembolie, dem „oft verkannten Killer“. Beide Mediziner werden auch über neue Behandlungskonzepte der Erkrankungen informieren.
Welche Medikamente bei der Behandlung einer Herzschwäche notwendig sind, erläutert Dr. Guido Conradi von der Praxis Conradi/Benfifi für Kardiologie in Kempten. Er wird auch über wichtige Fortschritte in der medikamentösen Therapie informieren. Dr. Patrick Stiller vom HGZ untersucht den Einfluss von Rhythmusstörungen bei einer Herzschwäche. Wieweit kann ein Herzschrittmacher bei einer Herzschwäche helfen? Dieser Frage geht Internist und Kardiologe Dr. Matthias Graf nach. Professor Dr. Tobias Pflederer vom MVZ Kempten-Allgäu wird abschließend auf Erkrankungen der Herzklappen eingehen, die eine wesentliche Rolle bei einer Herzinsuffizienz spielen können. Er informiert auch über eine Reihe von Therapiemöglichkeiten, bei denen kein operativer Eingriff notwendig ist, um eine Klappenstörung zu beheben.
Am nächsten Tag werden sich führende Gefäßmediziner- und chirurgen, Kardiologen, Herzchirurgen, Internisten und Radiologen von Kliniken und niedergelassenen Praxen sowie Pflegekräfte aus den jeweiligen Fachabteilungen im Gesundheitszentrum Immenstadt (GZI) auf einer Ärztetagung treffen und sich mit den neuesten Entwicklungen in der Therapie von Lungenembolien und Herzinsuffizienzen auseinandersetzen.